“Hört das denn nie auf?” fragte dieser Tage ein politisch interessiertes und aktives Mitglied, als die Tageszeitung die Pläne zweier Sozialexperten aus den Reihen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aufgriff, man möge prüfen, ob Hartz-IV-Empfänger in der Pflege den Ausfall der Zivildienstleistenden ersetzen könnten. Die Initiative der Christdemokraten gehört zu einer Reihe von Maßnahmen, die tatsächlich als Aufwertung der Pflege betitelt sind. Neben der Zwangsrekrutierung der Langzeitarbeitslosen sollen auch illegale Arbeitsverhältnisse in der häuslichen Dementen-Betreuung zukünftig legalisiert werden. Die CDU-Politiker stellen sich vor, dass Menschen aus Nicht-EU-Staaten dann für eine Entlohnung von 800-1000 EUR und freier Kost und Logis Angehörige rund um die Uhr bei der Pflege unterstützen. Die Pflegekasse soll die Kosten für die Sozialversicherung der Betreuuer übernehmen.
Man kann nicht wirklich dagegen sein, dass eine bestehende und geduldete Praxis aus der Illegalität geholt wird – was stört, sind die Mißverständnisse, die damit einhergehen. Denn diese stehen für die völlige Ahnungslosigkeit der Volksvertreter über alles, was außerhalb der Finanzierung der Pflege mit dieser zu tun hat.