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Migräne und Kopfschmerzen homöopathisch behandeln
Ein an Migräne leidender Mann kommt auf Anraten seiner Ärztin in die homöopathische Praxis. Die Schulmedizinerin konnte dem
Betroffenen nicht mehr weiter helfen. Der 65-Jährige erleidet seit über 50 Jahren bis zu 15 Migräneanfälle im Monat. Er nimmt hoch dosiert Triptane, um diese zu überstehen. Dabei hilft nur jede
10. Medikamenteneinnahme wirklich. Er beschreibt seinen Leidensweg als Odyssee, er hat schon alles ausprobiert.
So wurde zum Beispiel in einer Migräneklinik vergeblich versucht über Ernährung und Entspannungsübungen eine Besserung zu erlangen. Familiär gibt es eine Disposition zu Migräne.
Er klagt immer über die gleichen Beschwerden: meist beginnt die Migräne nachts, im Schlaf. Er legt sich schon Tabletten zurecht, damit er diese sofort einnehmen kann. Er fühlt sich jedes Mal
zerrissen und zerschlagen, schläft durch seine Anfälle nur drei bis vier Stunden pro Nacht.
Die Schmerzen sind hinter dem linken Auge lokalisiert, pulsieren und pochen. Sie ziehen vom Hinterkopf bis hinter das linke Auge. Wenn er sich viel körperlich betätigt, sinkt die Anzahl der
Anfälle pro Monat. Deutlich stärkere Anfälle bekommt er, wenn er sich emotional aufregt. Er beschreibt sich als rechthaberisch und schnell aufbrausend. Außerdem fällt auf, dass er seine
Beschwerden hastig vorträgt, sehr selbstbewusst erscheint und über andere Mitmenschen abfällig spricht.
Folgende Grafik zeigt die treffenden homöopathischen Rubriken zur Arzneifindung:
Der Patient benötigt die Arznei Lachesis. Ein homöopathisch verdünntes Schlangengift. Für diese Arznei typisch: die Beschwerden beginnen im Schlaf, oder verschlechtern sich durch Schlaf. Auch die
Gemütssymptome, Besserung durch Bewegung und die Geschwätzigkeit des Patienten sind für diese Arznei leitend.
Nach 4 Wochen berichtet der Patient, dass er in den letzten Wochen nur einmal einen Migräneanfall hatte. Er konnte mit mehr Energie wieder anfangen Sport zu treiben. Das verbesserte sein
Allgemeinbefinden weiter. Er hat mehr Lebensfreude. Nach weiteren 6 Wochen entwickelte er einen Infekt mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber und Schweiß. Dieser zog sich über 14 Tage hin. Nach
dieser Akuterkrankung ging die Anzahl der Anfälle noch einmal deutlich zurück. Auch seine Ängste vor einem Migräneanfall, die ihn jahrelang begleiteten, sind inzwischen verschwunden. Er schaut
jetzt zuversichtlich auf die kommende Rentenzeit und ist dankbar, dass er diese nun genießen darf.
Migräneschmerzen gehören zu den belastendsten Schmerzen, die ein Mensch erleiden kann. Das Wort Migräne kommt aus dem griechischen und bedeutet: halber Kopf. Dies weist auf den meist halbseitig
auftretenden Schmerzcharakter dieser Kopfschmerzen hin. Doch auch beidseitige Schmerzen, oder Schmerzen mit anderer Lokalisation kommen vor.
Zwar handelt es sich um keine lebensgefährliche Krankheit, doch schränkt Migräne die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Fast jeder zehnte Deutsche leidet unter Migräne, wobei Frauen
häufiger betroffen sind als Männer.
Typische Symptome sind:
– periodisch wiederkehrende Anfälle
– pulsierend, pochende Schmerzen
– meist halbseitig lokalisiert
– einhergehend mit Symptomen einer Hirnreizung (Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Geräuschempfindlichkeit)
– manche Patienten erleiden eine Aura vor der Migräne (Sehstörungen, Mißempfindungen)
Für die homöopathische Behandlung sind Symptome außerhalb dieser typischen Zeichen besonders interessant. So wie bei dem oben erwähnten Migränepatienten, dessen Symptome immer im Schlaf begannen,
immer links auftraten und dessen Schmerzen am Hinterkopf beginnend durch den Kopf nach vorn zum linken Auge verliefen und sich dort festsetzten. Diese, für den Betroffenen typischen,
individuellen Symptome, führten zu einem passenden und schnell helfendem Homöopathikum.
Ein Migräneanfall kann einige Stunden bis zu Tagen anhalten. Oft wird er mit einem für den Betroffenen typischen Vorboten begleitet. So kann zum Beispiel ein ungewöhnliches
Nahrungsmittelverlangen, Verstopfung oder Durchfall auftreten.
Man geht davon aus, dass Migräne durch verschiedene Faktoren begünstigt wird. Häufig haben Frauen eine, durch ihren hormonellen Status bedingte Migräne. Dass heißt, zu einem bestimmten Zeitpunkt
ihres Zyklus kommt es immer wieder zu Anfällen, oft vor der einsetzenden Menstruation. Bei diesen betroffenen Frauen lässt die Migräne nach Beginn ihrer Menopause nach, oder kann durch hormonelle
Ersatztherapien (Pille) vor der Menopause beeinflusst werden.
Schlaf, Stress und Umweltfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle. So kann zu wenig, oder zu viel Schlaf, eine falsche Schlafposition sowie Schichtarbeit Migräne auslösen. Stressmigräne entsteht
meist in Berufen, welche ein hohes Leistungslevel erfordern, oder in denen die Betroffenen tagein tagaus einem hohen Geräuschpegel ausgesetzt sind. Aber auch Wetterumschwung und bestimmte
Nahrungsmittel können Schmerzauslösend sein.
So wie im Fall einer Betroffenen, die seit ihrer Pubertät immer wieder 1-2 mal im Monat schreckliche Migräneanfälle erleiden musste. Diese zogen sich jeweils über vier Tage hin, in schlimmen
Fällen sogar eine Woche lang. Sie musste sich krank melden, schleppte sich nur noch ins Bett. Sie lag in einem abgedunkelten Raum, erbrach mehrmals am Tag, ertrug weder Geräusche noch Licht,
durfte nicht einmal den Kopf ein wenig anheben. Auch bei dieser Patientin gab es eine famililiäre Disposition und eine hormonelle Abhängigkeit. Besonders auffällig in ihrem Fall war, dass ihre
Migräne durch das Essen von Schweinefleisch ausgelöst werden konnten. Ihr half das Arzneimittel Pulsatilla.
Oft besteht bei Migränepatienten eine jahrelange Medikamentenabhängigkeit. Sie müssen die Dosis ihrer Schmerzmittel im Laufe der Jahre sukzessive erhöhen, um ihr Leiden zu ertragen.
Bei erfolgreicher Behandlung kann die Einnahme der Schmerzmittel langsam gesenkt werden, die Anfälle treten weniger häufig auf, oder verlaufen weniger schwer. Eine Migränebehandlung sollte nicht
ohne geeigneten Therapeuten durchgeführt werden. Eine kontinuierliche Betreuung ist wichtig, um den Heilungsverlauf der Therapie
richtig einzuschätzen zu können.
Nicht allen Betroffenen helfen homöopathische Arzneien. Hier ist es ratsam, mit Hilfe der chinesischen Medizin, Akupunktur (TCM), oder der Phytotherapie (Kräuter) nach einer Linderungsmöglichkeit
zu suchen.