Ich denk, in Hysterie und Panik zu verfallen, ist sicherlich wie schon bei BSE, Dioxin und Schweinepest unangebracht. “Wieder haben die Medien ein Thema gefunden, über das sich von sämtlichen Perspektiven aus wunderbar berichten lässt”, war letzte Woche mein erster Gedanke. Deshalb hatte ich gleich bei den ersten Meldungen den “Da-hamse-wieder-was”-Grinse-Reflex.
Nach einer Woche EHEC gerate aber sogar ich in Wut: Selbst wenn nur ein einziger Mensch durch das „verseuchte“ Gemüse zu Tode gekommen wäre, so würde es sich schon um eine “tragische Katastrophe” handeln – aber mittlerweile gibt es bereits zehn Todesopfer!
Egal ob schuldig oder nicht schuldig (die Ursache steht ja offiziell noch nicht fest): Statt sich über diese Menschen, die ihr Leben verloren haben, und deren trauernden Angehörigen Gedanken zu machen, teilte das Madrider Agrarministerium lt. Spiegel online mit, man habe bei der Europäischen Union eine Beschwerde gegen die deutschen Berichte eingelegt. „Deutschland habe gegen EU-Regeln verstoßen, sagte der Staatssekretär Josep Puxeu. Die Behörden hätten zuerst die Presse unterrichtet und nicht – wie vorgeschrieben – die Instanzen der EU. Dadurch drohten der spanischen Landwirtschaft große Verluste.“ http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,765418,00.html
Ist das nicht unfassbar?
Melanie