Themenwoche Luftrettung: Luftrettung in Deutschland – Ein Einblick (Teil 3)

Rettung aus der Luft – Die fliegenden Engel

Als Betreiber der Luftrettung in Deutschland haben sich vier Organisationen etabliert, von denen aber nur noch drei aktuell Hubschrauber stellen.

Einer der ersten Betreiber der Luftrettung in Deutschland ist die Bundeswehr, welche schon weit vor der zivilen Luftrettung Hubschrauber im Einsatz hatte. Aufgrund der Verpflichtungen der Bundeswehr im SAR-Einsatz hatte diese schon seit langem Erfahrungen.

Nachdem die Bundeswehr das Potential für sich entdeckte, stieg sie auch 1971 mit der Einführung des ersten Bundeswehr-Rettungshubschraubers in Ulm (SAR Ulm 75) in die zivile Luftrettung ein. Die Bundeswehr erkannte die Vorteile des Engagements darin, dass ihr Personal aufgrund des zivilen Einsatzes für den militärischen Einsatz geschult wurde und man die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen konnte. Aufgrund dessen wurde das Engagement in den darauf folgenden Jahren immer weiter ausgebaut, bis es 1998 zu einem jähen Ende kam.

Aufgrund anderweitiger Verpflichtungen in Auslandseinsätzen gab die Bundeswehr 1998 ihren Ausstieg aus der zivilen Luftrettung bekannt, welcher auch 2006 abgeschlossen war.

Abzeichen des RTH "Christoph 23" - einer der beiden RTH-Joint-Ventures der Bundeswehr, Quelle: Abzeichensammler

Abzeichen des RTH "Christoph 23" – einer der beiden RTH-Joint-Ventures der Bundeswehr, Quelle: Abzeichensammler

Seitdem beteiligt sich die Bundeswehr nur noch an zwei Luftrettungszentren in Deutschland mit der Stellung des medizinischen Personals.

Weiterhin einsatzbereit sind allerdings die SAR-Maschinen, welche auch im Ausnahmefall für die zivile Luftrettung angefordert werden können.

Eine weitere Säule der Luftrettung in Deutschland ist das Bundesinnenministerium. Ihre Rettungshubschrauber des

Ein orangener Engel der Lüfte - Der RTH Christoph 2 in Frankfurt/Main, Quelle: RTH.info

Ein orangener Engel der Lüfte – Der RTH Christoph 2 in Frankfurt/Main, Quelle: RTH.info

Katastrophenschutzes sind durch das auffällige Orange von weitem zu erkennen. In Spitzenzeiten betreute das Bundesinnenministerium bis zu 22 Luftrettungszentren, welche aber seit 1995 durch die Abgabe von Stationen auf die Zahl von 12 Stationen schrumpfte. Die Rettungshubschrauber des Bundes werden durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) verwaltet.

Die aktuell größte Säule der Luftrettung ist ein ziviler Anbieter: Die ADAC Luftrettung GmbH.

ADAC Luftrettung, Quelle:Fachtagung Luftrettung

ADAC Luftrettung, Quelle:Fachtagung Luftrettung

Sie stellt aktuell 33 Rettungshubschrauber und Intensivtransporthubschrauber in Deutschland und zählt mit der Einführung von „Christoph 1″ zu den Pionieren der deutschen Luftrettung. Finanziert wird die ADAC Luftrettung unter anderem durch die Mitgliedsbeiträge des ADAC. Ihre Maschinen sind über die Grenzen hinweg bekannt als die „Gelben Engel“, was durch die markante gelbe Lackierung begründet ist.

Der vierte Betreiber der Luftrettung in Deutschland ist die DRF, welche bis 2008 als Deutsche Rettungsflugwacht firmiert hatte und nun als „Team DRF“ nicht nur in Deutschland, sondern europaweit im Einsatz ist.

Eine Maschine des "Team DRF", Quelle:Flickr

Eine Maschine des "Team DRF", Quelle:Flickr

Sie wurde ursprünglich 1972 auf Initiative der Björn-Steiger-Stiftung gegründet und betreut aktuell 29 Luftrettungszentren. Desweiteren ist das „Team DRF“ in Italien und der Schweiz tätig. Aufgrund der Gemeinnützigkeit ist die DRF auch auf die Spenden ihrer Mitglieder angewiesen.

Lesen sie morgen mehr über die Rettungsassistenten der Lüfte…

Filed under: Themenwoche Luftrettung Tagged: ADAC, Bundesinnenministerium, Bundeswehr, DRF, gelben Engel, SAR

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