Draussen wird es immer mehr Sommer, die Temperaturen sind schon jetzt, im Mai, bei teilweise 30°C angelangt. Super Wetter, um den Tag gemütlich auf dem KTW zu verbringen.
Aber wie heisst es so schön: Vor dem Vergnügen hat Gott den Schweiß gesetzt….oder so..
Aber lest selbst einfach:
Wir hatten die ersten Krankentransporte für den heutigen Tag ganz gemütlich abgearbeitet und waren in der Wache. In der Fahrzeughalle angekommen, ging das interne Telefon. An anderen Ende der Leitung war die werte Leidtstelle. Das bedeutet in der Regel immer einen Spezialauftrag, so auch heute:
„Hört mal: Wir haben für euch eine ganz besondere Fahrt. TBC, V.a.. Verlegung auf die Isolierstation. Wir schicken euch den Vogel gleich mal rüber.“
TBC ist hierbei das Kürzel für die Infektionskrankheit Tuberkulose und bedeutet für das Krankenhaus und für uns auch erhöhte Schutzmassnahmen. Auf klardeutsch gesagt: Ganzkörperschutzanzug (wie man ihn im Fernsehen immer bei den Krimis sieht), Atemmaske und Schuhüberzieher.
Voller Begeisterung und Vorfreude packten wir unsere Sachen zusammen und freuten uns auf eine etwas längere Fahrt unter Vollschutz bei 30°C. Zum Glück war der ganz harte Kelch an mir vorübergegangen und ich war Fahrer, dufte also während der Fahrt ohne Schutzkleidung vorne sitzen. Der Kollege war hingegen härter getroffen, er musste in Vollschutz, ohne Klimaanlage während das Transportes beim Patienten sitzen bleiben.
Am abgebenden Krankenhaus angekommen, war mal wieder nichts gelaufen. Weder ein Arztbrief war fertig noch hatte man sich um sonstwas gekümmert. Augenscheinlich war man mehr damit beschäftigt, sich zu ärgern, dass jetzt ein Notaufnahmeraum platt war und gesperrt werden musste.
Deshalb konnte man natürlich auch nicht daran denken, den Kollegen Bescheid zu geben, die den Patienten mit RTW und NEF gebracht hatten. Also kümmerten wir uns auch noch darum und verkündeten der Leitstelle die frohe Kunde jetzt auch einen RTW und das NEF ausser Dienst nehmen zu müssen. Die Begeisterung auch darüber kann man sich vorstellen, vor allem weil diese nach dem Patienten bereits weitere Einsätze gefahren waren.
Nachdem das Bürokratische dann erledigt war, endlich der Transportschein und der Verlegungsbericht fertig waren, begaben wir uns dann auf den Weg ins andere Krankenhaus.
Zum Glück gab es unterwegs keinen Stau und wir kamen flüssig durch.
Aber trotzdem sollte anscheinend auch jetzt nicht alles klappen. Im anderen Haus angekommen, wusste natürlich niemand von nichts etwas und der Kollege musste weiter im Auto hinten schmoren. Mir hingegen schwoll immer mehr die Halsschlagader, weil auch auf die xte Nachfrage niemand etwas wusste und sich zuständig fühlte. Erst nach gefühlten 30 Minuten erbarmte sich dann eine Schwester und teilte uns einen Raum zu.
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie der Kollege inzwischen aussah. Wenn nicht, stellt euch vor, ihr sitzt ca. 1 1/2 Stunden in Uniform mit Vollschutz in einer Sauna…dann habt ihr einen Vergleich.
Zurück an der Wache, auch entsprechend nach Sauna riechend, mussten wir nun den ganzen KTW auseinandernehmen, alles desinfizieren und reinigen und konnten uns dann endlich duschen und frisch machen.
Aber wie gesagt: Vor dem Spass kommt die Arbeit. Die Arbeit war nun erledigt, nun konnten wir 4 Stunden Einwirkzeit abwarten und waren raus.
„Enjoy the Sun“ war also angesagt….
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