Leser Rolf B. schickt uns dieses Läckerli:
Ganz taufrisch sind sie nicht mehr, sondern bei meiner letzten Korea-Reise im Jahre 2002 entstanden, allerdings hat sich da sooo viel nicht geändert in der Zwischenzeit, AMNOG und ähnliche Katastrophen sind dort unbekannt.
Bild 1 zeigt die Außenansicht einer typischen Vorstadt Apotheke, wie es sie zu tausenden in Seoul gibt.
Auf Bild 2 ist der HV Bereich zu erkennen, im Hintergrund die Rezeptur mit der Füllstation:
Bild 3: Anbrüche von Großpackungen, aus denen individuell kombiniert wird:
Bilder 4 u. 5 zeigen die Abfüllstation für die patientenbezogenen Dosisbeutelchen:
Der Arzt hat die Möglichkeit, für jeden Patienten tages- und stückzahlgenau zu verordnen, insbesondere bei akuten Erkrankungen wird davon überwiegend Gebrauch gemacht.
Da Koreaner ungeduldig sind und die Medikamente möglichst auf der Stelle zu wirken haben, wird dosiert, dass unsereins die Augen tränen! Und dann meist noch mehrere Präparate kombiniert – sicher ist sicher! Der Patient bekommt dann in der Apotheke eine große Tüte mit den einzeln abgeteilten Einzeldosen mit, das sind in Folie verschweisste Beutelchen mit 3, 4 oder auch mehr Einzelmedikamenten, die dann gemeinsam zu nehmen sind. Z.B. sind dann drei dieser Beutel die Tagesdosis morgens-mittags-abends.
Einem Arzt, der sich dieser Erwartungshaltung („Jetzt möchte ich aber ordentlich was aufgeschrieben haben für mein Geld!“) widersetzen würde, wäre der wirtschaftliche Untergang sicher!
Phantastischer Einblick in das Koreanische Gesundheitswesen. Ganz herzlichen Dank für den Beitrag!