Soeben lese ich im Rettungsdienstblog eine Geschichte, die ich gerne weiterspinnen möchte.
Vor allem deshalb, weil der Andere Hausarzt vor etwa einem halben Jahr eine ganz ähnliche Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählt hat.
Die beiden Geschichten unterscheiden sich, aber sie haben eines gemeinsam:
ein älterer Mann ist kollabiert und jetzt liegt er da und ist zwar bei Bewusstsein, ansprechbar aber ein wenig benommen.
Der Rettungsdienst wird gerufen, und bald hat man die Ursache erkannt: Niedrige Blutzuckerwerte. Das kommt bei Diabetikern immer wieder mal vor, wenn versehentlich zuviel Insulin gespritzt oder eine zu hohe Medikamentendosis eingenommen oder anschließend zu wenig gegessen wurde oder wenn der Patient sich außergewöhnlich stark körperlich belastet hat oder Alkohol getrunken hat oder gerade mit irgendeinem Infekt herummacht oder, oder oder…
Die Therapie ist denkbar einfach: Man führt dem Patienten Zucker zu. Und zwar intravenös. Eine kleine Spritze oder Infusion (natürlich mit Zucker drin) kann hier Wunder wirken.
Patient geheilt, alle glücklich und zufrieden.
Wirklich?
Nee, nicht ganz.
Anstatt sich freundlich mit Handschlag zu verabschieden schleppen die wackeren Rettungsleute den Patienten ins Krankenhaus und laden ihn bei uns in der Notaufnahme ab.
Und da an nimmt das Unglück seinen Lauf.
Nein, den tapferen Rettungsdienstlern mache ich keinen Vorwurf, die müssen so, die können nicht anders.
Aber es ist einfach… einfach eine dieser Irrsinnsgeschichten, die unser Gesundheitssystem so teuer und so hundsmiserabel machen.
Warum?
Wie es bei uns in der Notaufnahme weitergeht, das erzähle ich Euch morgen.