Der Mythos vom Wassertrinken

Jenny hat immer eine kleine Wasserflasche bei sich.
„Gerade jetzt im Sommer muss man doch viel trinken,“ sagt sie, „die meisten Leute trinken doch viel zu wenig!“
Genau das erzähle ich auch täglich meinen Patienten: ein wiederkehrendes Mantra, hundert Mal pro Woche: mit dem Alter läßt das Durstgefühl nach und wer dann dazu noch dement ist, der rutscht während der heißen Jahreszeit in die Exsikkose und landet dann im Kankenhaus, wo ihm die Schwester die Schnabeltasse an den Mund hält und der Doktor flugs eine Infusion anlegt…
Und auch Gesunde trinken viel, viel zu wenig, hört man oft von denen, die um unserer aller Gesundheit besorgt sind. Also, trinken, Leute, trinken, trinken, trinken! Am besten natürlich istotonisch-esoterische Gesundheitsgetränke.
Stimmt gar nicht, behaupten Wissenschaftler jetzt.
Wer nicht dement ist und keine schweren Krankheitsdiagnosen mit sich herumschleppt, braucht nur dann zu trinken, wenn er Durst hat, alles andere hilft nur der Getränkeindustrie.
Na denn, Prost!

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