Der Kundin, die nicht sehr gut zu Fuss ist wurde ein Medikament nach Hause gebracht, das sie nach eigener Angabe dringend brauchte. Sie machte aber die Türe nicht auf als der Lehrling, den wir geschickt haben klingelte.
Weil der Lehrling wusste, dass sie es dringend braucht, wir ihr aber gesagt haben, dass das nicht in den Milchkasten soll -wo man es einfach herausnehmen kann- hat er es durch den Briefkastenschlitz gesteckt (ja, dafür hat er das Medikament in die einzelnen Blister und die Verpackung auseinandernehmen müssen, aber er hat alles reinbekommen).
Am nächsten Tag ruft die Kundin an, sie habe nichts bekommen.
Man weist sie darauf hin, dass man sie am Vortag nicht erreicht hat und das Medikament im Briefkasten ist.
Da sei es nicht – meint sie – es muss gestohlen worden sein!
Grumpf. Aus dem Briefkasten geangelt? Muss ich noch sagen, dass es sich bei dem Medikament um ein Beruhigungsmittel gehandelt hat? – Merke: Blutdruckmittel werden nie gestohlen und je höher die Wahrscheinlichkeit eines Missbrauchs oder Abhängigkeit ist, desto eher gehen die Medikamente „verloren“.
Während wir noch am diskutieren sind, was wir machen – kommt das nächste Telefon.
Dieselbe Kundin. Sie habe das Medikament gefunden – es tut ihr leid, sie mache den Briefkasten sonst nie auf …
Puuuh!
Jedenfalls gibt es jetzt bei uns auch neue Richtlinien: problematische Medikamente werden nur noch direkt ausgehändigt und weder in Milch – noch in Briefkasten gelegt.
Wie schrieb noch Douglas Adams?
„These are life’s little learning experiences.“
„You know what a learning experience is? A learning experience is one of those things that says, ‚You know that thing you just did? Don’t do that.’ “
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