Schon wieder eine Woche ohne Beiträge. Aber zumindest am Meinungs-Mittwoch soll es ja etwas zum lesen und diskutieren geben
Nachdem wir ja bereits vor 2 Wochen über die Berufswahl diskutiert haben, möchte ich auch einmal über ein paar Dinge sprechen, die man bei seiner Berufswahl auch beachten sollte und die vielleicht nicht so bekannt sind. Schließlich ist die Arbeit im Rettungsdienst nicht immer Friede, Freude, Sonnenschein. Hin und wieder wird es auch etwas brenzlig und man fragt sich, was man da eigentlich macht.
Erstes Beispiel: Sondersignal-Fahrten. Da brauche ich eigentlich nicht viel dazu sagen, da schon hinlänglich hier im Blog geschehen. Sicherlich ein Punkt, der zwar viele reizen mag, aber gar nicht so toll ist, wie man immer denkt.
Nächster Punkt: Das Verhalten bzw Beschwerden Dritter. Es gibt doch tatsächlich immer wieder Menschen, die den Rettungsdienst mutwillig behindern, alles besser wissen oder fälschlicherweise meinen, im Recht zu sein. Leider selbst schon erlebt. Da beschweren sich Verkehrsteilnehmer und drohen gleich mit ihrem Mann als Anwalt, dass man mit dem RTW auf der Straße Platz wie ein Schneepflug braucht. Dazu sei nur zu sagen, dass wir auf Sondersignalfahrt waren und die entsprechende Straße auch für normale PKW teils schon recht eng ist, wenn sie sich begegnen. Da muss man eben auch mal den Bürgersteig benutzen, wenn es auf der Straße eng wird und sich ein Fahrzeug mit Sondersignal nähert. Letzte Woche kursierte dann ein Bericht im Internet (den ich momentan aber dummerweise nicht mehr finde), in dem ein Mitmensch wohl fand, dass ein RTW mit Sondersignal zu schnell unterwegs gewesen sei und dies dann mit dem Rettungsdienstpersonal ausdiskutieren wollte und sie dabei bei ihrer Arbeit behinderte.
Dritter Punkt: Gefahr durch Dritte: Leider erst gestern wieder erlebt. Verkehrsunfall auf einer zweispurigen Landstraße, beide Fahrspuren waren letztlich durch die verunfallten PKW blockiert, wobei zwischen den PKW noch ausreichend Platz war, um zwischen ihnen durch fahren zu können. Allerdings lag die ganze Straße voller Kleinteile und war voller Betriebsstoffe. Der Verkehr staute sich in beiden Richtungen bereits über hunderte Meter und Polizei war noch keine da. Da quetscht sich dann doch irgendwann ein Spinner mit gelbem Nummernschild durch die Unfallstelle. Für uns bestand zwar keine Gefahr, da sich die Versorgung der Verletzten am Rande der Unfallstelle abspielte, aber hallo? Leider hat sich niemand das Nummernschild gemerkt.
Das sind aber alles Dinge, bei denen ich mich frage, was wohl in den Köpfen dieser Menschen vorgeht. Wir machen das alles ja nicht, weil uns gerade mal danach ist, sondern um anderen zu helfen und im schlimmsten Fall auch vor dem Tod zu bewahren.
Was sind denn für Euch Dinge, die euch den Job vermiesen bzw zu denken geben?