Homöopathische Reiseapotheke – Homöopathie bei Sonnenstich

Homöopathie Berlin, Homöopathie bei Sonnenstich
Foto: A.Dreher / pixelio.de

 

Sommer, Urlaub, Sonne, Hitze, Strand. …. In eine Reiseapotheke gehören auch die homöopathische Arzneien für den Sonnenstich. Denn hier kann eine Selbstbehandlung oft schnell und beeindruckend
helfen.

 

Der Sonnenstich, auch Insolation genannt, entsteht durch längere oder intensive Hitzeeinwirkung zum Beispiel bei Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nackenbereich. Es kann auch durch zu langes und
dichtes Sitzen am Lagerfeuer, zu einer „Sonnenstich-Symptomatik“ kommen.

 

In Verbindung mit zu wenig Flüssigkeitszufuhr kommt es dabei zu einer Überhitzung des Kopfes. Dabei werden die Hirnhäute (Meningen) gereizt. Es treten klassische Symptome einer Hirnhautreizung
bzw. Hirnhautentzündung auf.

 

Dazu gehören:

  • ein heißer, geröteter Kopf, wobei der Körper meist kühl und blass bleibt (außer, wenn der Sonnenstich mit einem Sonnenbrand oder Hitzschlag einhergeht)

  • Schwindel,

  • Kopfschmerzen,

  • Unruhe,

  • Übelkeit zum Teil mit Erbrechen,

  • Sehstörungen, Sehteilverluste,

  • Ohrgeräusche.

 

Im schlimmen Fällen kann es zu einer starken Reizung der Hirnhaut, oder zu einem Hirnödem kommen. Hier können sich zu den oben genannten Symptomen auch zusätzlich noch folgende finden:

 

  • Nackensteifigkeit,

  • Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit,

  • Kreislaufversagen, Kollaps,

 

In diesem Zustand braucht der Betroffene sofort ärztliche Hilfe. Ein Notarzt muss gerufen werden.

 

Es können folgende Sofortmaßnahmen der ersten Hilfe getroffen werden:

 

  • Kühlung des Kopfes

  • Erhöhte Lagerung des Oberkörpers

  • bei Bewusstseinsverlust, Stabile Seitenlage

  • Kontrolle der Vitalfunktionen

 

Vorbeugend sind folgende Maßnahmen zu empfehlen :

  • Eine Kopfbedeckung mit ausreichender Belüftung aufsetzen. (Luftiger Sonnenhut, helles Baumwolltuch etc.)

  • Besonders kleinen Kindern, oder Säuglingen, immer eine helle Kopfbedeckung aufsetzen. Da diese durch ihren relativen großen Kopf eine große Einwirkungsfläche für Sonnenstrahlen aufweisen,
    kommt es schnell zum Sonnenstich.

  • Die Dauer der Sonneneinwirkung begrenzen.

  • Mittagssonne und Mittagshitze vermeiden.

  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

 

Homöopathische Arzneien wirken begleitend wirkungsvoll und sollten daher in keiner Reiseapotheke fehlen. Stabilisiert sich der Zustand jedoch nicht, muss ärztlicher Rat eingeholt werden.

 

Die zwei Hauptmittel für den akuten Sonnenstich sind Belladonna und Glonoinum. Beide Arzneien sind für ihre kongestive Wirkung (Blutstau) im Kopfbereich bekannt. Anhand der Tabelle können Sie die
unterschiedlichen Anwendungssymptome der Arzneien differenzieren:

 

 

typisch Glonoinum

Gemeinsamkeiten

typisch Belladonna

  • Schneller und plötzlicher Beginn der Beschwerden

 

  • stärkere Störung der Herztätigkeit

 

  • Gefühl der Kopf wird gesprengt

  • Völle, Schmerz und Pochen

 

 

 

 

  • sehr rotes Gesicht

 

  • Kann kleinste Erschütterung nicht ertragen

 

  • pulsierende Gefäße

 

  • Schnell, aber nicht so schnell wie Glon.

 

  • Brennende, heiße Haut

 

  • Gefühl, als ob der Kopf platzen wollte

  • evtl. Krämpfe, Ruckungen, Zuckungen

  • Blutunterlaufene Augen

 

 

 

Weitere wichtige Arzneien:

 

Melilotus:

  • starke Kopfschmerzen, besser durch Verlust von Flüssigkeiten (Nasenbluten, Urinieren),

  • Verwirrung,

  • starke Rötung des Gesichtes,

  • evtl. Erregung, meint verfolgt zu werden.

 

Aconit:

  • heftig, akut, plötzlich einsetzende Beschwerden,

  • besonders, wenn Ruhelosigkeit und Angst vorherrschen,

  • Empfindung von Kochen und Sieden des Kopfes oder des Gehirns,

  • Gefühl von Schwellung des Kopfes (Vergleiche auch Nat-c).

 

Amylenum nitrosum:

  • Klopfen und Völle im Kopf,

  • erträgt keine stickigen Räume, oder Wärme, muss abgedeckt bzw. Fenster müssen geöffnet werden.

Apis:

  • wenn Harnverhalten vorherrscht,

  • die Betroffenen empfindlich reagieren.

 

Camphora:

  • bei Niedergeschlagenheit des Gemütes,

  • Engegefühl im Kopf (im Gegensatz zu Erweiterungsgefühlen bei Glon.; Bell.; Meli.),

  • Kälte überall (Eselsbrücke: Kaugummi Frischegefühl),

  • möchte bei Kälte abgedeckt werden, bei Hitzegefühl zugedeckt sein.

 

Veratrum viride (nicht zu Verwechseln mit Veratrum album)

  • wenn Erschöpfung und beschleunigter Puls vorherrschen,

  • Klingeln in den Ohren,

  • langsamer, voller Puls,

  • rotes oder bläuliches Gesicht.

 

Cactus:

  • wenn das Gesicht rot aufgebläht vorherrscht,

  • Gefühl der Kopf würde eingedrückt,

  • Zusammenschnürungsgefühle in verschiedenen Körpergebieten möglich.

 

Gelsemium:

  • hier liegen vor allem Schwäche und Zittern vor,

  • die Augen können kaum geöffnet werden, Schwere der Augenlider,

  • Empfindung eines Bandes um den Kopf.

 

Lachesis:

  • besonders wenn die Beschwerden nach dem Schlaf schlechter als vorher sind, fürchtet sich deshalb zu schlafen,

  • sehr empfindlich auf Berührung, besonders Abdomen- und Halsbereich.

 

Stramonium:

  • besonders, wenn die Betroffenen wilder, geschwätziger sind.

 

Arnica:

  • besonders wenn ein Wundheits- und Zerschlagenheitsgefühl des Körpers vorherrscht,

  • wenn das Gefühl vorliegt: alles, worauf man liegt fühlt sich zu hart an.

 

Carbo vegetabilis:

  • sehr erschöpft,

  • eher Kollapszustände,

  • Verlangen nach Luft.

 

Natrium carbonicum (nicht zu Verwechseln mit Natrium muriaticum alias Natrium chloratum)

  • der Kopf fühlt sich zu groß an,

  • dummes, betäubtes Gefühl, kann nicht denken,

  • schlechter in/ durch sommerliche Hitze,

  • schnell Kopfschmerzen durch geringe Sonneneinstrahlung.

 

Pulsatilla:

  • wenn Schwindel und Weinerlichkeit vorherrscht.

 

Die Arzneien werden wie folgt eingenommen:

Man löst 3 Globuli einer C200 in einem Glas Wasser auf und nimmt davon 1-2 Schluck. Alternativ kann die Arznei als Globuli in die Wangentasche gesteckt, oder mit der Arzneilösung die Stirn oder
die Ellebogenbeugen bestrichen werden. Vor jeder Einnahme muss dabei die Lösung kräftig umgerührt werden.

 

Wenn sich nach einigen Minuten keine Linderung eingestellt hat, gibt/nimmt man nochmals 1-2 Schluck aus dem Glas. Stellt sich dann immer noch keine Besserung ein, ist die Arznei oder die Potenz
falsch gewählt. Spätestens hier sollte ein Therapeut hinzugezogen werden.

 

Bessern sich die Beschwerden, wird die Arznei weiterhin eingenommen. Dazu wird die Einnahme den aktuell vorliegenden Symptomen angepasst. Sind die Beschwerden noch stark, nehmen/geben Sie weiter
Schlucke ein, werden die Beschwerden weniger, reduzieren Sie die Einnahmefrequenz.

 

Bitte beachten:

Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr und die Arzneieinnahmen erfolgen auf eigene Gefahr. In allen fraglichen Situationen müssen Therapeuten oder Ärzte hinzugezogen
werden.

 

Für Patienten, die warmes Wetter und Sonnenbestrahlung schlecht vertragen und wiederholt zu Beschwerden (Kopfschmerzen, Hitzefrieseln, Migräne, Kollapszustände) neigen, empfiehlt sich eine
tiefgehende, homöopathische Konstitutionsbehandlung. Mehr Infos hier.

 

Empfehlenswerte Literatur für erste Hilfe und Notfallhomöopathie:

 

  • Magret L. Tyler: Wichtige Krankheitszustände und ihre homöopathischen Mittel

  • Manuel Mateu: Erste Hilfe durch Homöopathie

Reisezeit – Durchfallzeit

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Artikel von: Monsterdoc

Freier Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen (Open Access)

Wem sollen Forschungsergebnisse zugänglich sein? Heutzutage, im Zeitalter des Internets? Wem gehören Forschungsergebnisse?

Den Forschern? Wer sind «die» Forscher? Kann nicht jeder ein Interesse an Forschungsergebnissen haben? Sollen nur Reiche (Länder) Zugang zu neuem medizinischem Wissen haben?

In den letzten Jahren erhöhten die wissenschaftlichen Verlage die Preise von wissenschaftlichen Zeitschriftenabonnements erheblich, teilweise bedingt durch monopolartige Strukturen. So gibt es die absurde Situation, dass Universitäten ihre eigenen Publikation teuer zurückkaufen müssen. Die Preise sind teilweise derart hoch, dass Universitätsbibliotheken Budgetprobleme bekommen und sogar auf gewohnte und nützliche Zeitschriften verzichten müssen.

2003 wurde deshalb die Berliner Erklärung von Universitäten und Forschungseinrichtung verfasst, die verlangt, dass wissenschaftliche Publikationen frei und gratis der Öffentlichkeit zugänglich sind – Englisch oder Neudeutsch als Open Access bezeichnet. Die wissenschaftlichen Ergebnissen stehen so allen Interessierten zur Verfügung – Forschern auf der ganzen Welt, Sponsoren und Laien. So könnten interessierte Angehörige von Patienten direkt Originalstudien, Übersichtsarbeiten oder wissenschaftliche Empfehlungen nachlesen.

Mit dem freien Zugang wird auch der Widersinn behoben, dass öffentlich geförderte Forschung der Öffentlichkeit gar nicht zugänglich ist.

Wichtige öffentliche Forschungsinstitutionen der Schweiz haben sich deshalb in den letzten fünf Jahren für den freien Zugang ausgesprochen: der Schweizerische Nationalfonds, die ETH und die Universität Zürich.

Sind Sie ein Forscher? Sind Ihre Publikationen frei zugreifbar? Falls nein, so könnten Sie der Öffentlichkeit einen Dienst erweisen und ihre Publikation jetzt frei zugänglich zu veröffentlichen. Besten Dank!