Pantoprazol

Die Welt der Medizin ist voller Rätsel und Wunder. Pantoprazol ist eines davon.
Warum?
Vielleicht sollte ich dazu ein wenig auszolen. Fangen wir also ganz von vorne an: Es gibt Menschen, die kommen bis ins hohe Alter ohne jedwede Medikamente aus. Und es gibt Menschen, die werfen tagtäglich einen ganzen Haufen Pillen ein. Wer zur letzteren Kategorie gehört, der schluckt auch Pantoprazol.
Jede Wette. In neun von zehn Fällen tut er das und wenn nicht, dann wehe ihm, wenn er ins Krankenhaus kommt – spätestens bei der Entlassung steht das gute alte Pantoprazol auf seinem Medikamentenplan.
Pantoprazol gehört auf einen Medikamentenplan wie Kaffee in die Stationsküche.
Was ist das also für ein geheimnisvolles Mittelchen?
Eine Droge vielleicht?
Pantoprazol gehört zur Klasse der Protonenpumpen-Inhibitoren. Das heißt: es verhindert im Magen die Bildung von Magensäure. Es schützt die Magenschleimhaut davor,sich selbst zu verdauen, es hilft gegen viele Arten von Magenverstimmungen und wenn ich eine Pille davon einnehme, dann kann ich problemlos soviel Herzklabasternachtschichtkaffeeplörre in mich hineinschütten bis es mir aus den Ohren herauskommt und noch einen halben Kasten Bier und eine Flasche Schnaps hinterher – andere Organsysteme mögen ihren Geist aufgeben, der Magen wird standhalten.
Und er hält auch stand, wenn man weder Bier noch Schnaps noch Herzklabasternachtschichtkaffeeplörre zu sich nimmt sondern allmorgendlich eine handvoll Tabletten, die einem sonst Löcher in die Magenschleimhaut brennen würden.
Wohl bekomms!
p.s.: Warum in allen Krankenhäusern dieses Landes statt Pantoprazol nicht das ältere, billigere und genauso wirksame Omeprazol verordnet wird, gehört zu den Geheimnissen, die wohl niemals aufgeklärt werden…

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