Manchmal entsteht vor allem bei Linsen- und Brillenträgern eine leichte gelbliche Färbung der Augen. Häufig handelt es sich bei einer lokalen Gelbfärbung im Bereiche des Augenweisses um eine harmlose Verdickung der Bindehaut, den so genannten Lidspaltenfleck. Menschen, die in heissem Klima gelebt haben oder chronischer Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, entwickeln eine lokalisierte, eher weissliche als gelbliche Bindehautverdickung, die langsam auf die angrenzende Hornhaut überwächst. Dies ist die Folge einer chronischen Austrocknung und Reizung der Augen. Bei kosmetischer Beeinträchtigung oder Ausbreitung gegen die optische Achse hin, wird eine operative Entfernung durchgeführt.
Ist das Augenweiss allerdings diffus und über den ganzen sichtbaren Bereich ständig gelblich gefärbt, muss abgeklärt werden ob eine Erkrankung von Leber und Gallensystem vorliegt, die zu einer Gelbsucht führen kann. Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin, der für den Transport des Sauerstoffes im Blut zuständig ist, wird nach dem Zerfall der roten Blutkörperchen von der Leber abgebaut und über das Gallensekret ausgeschieden. Das Abbauprodukt des Hämoglobins ist das gelbliche Bilirubin, welches über Gallenblase und Gallengang in den Darm gelangt, wo es ausgeschieden wird. Störungen in diesem System, wie Gallensteine führen dazu, dass sich Bilirubin im Blut anstaut und in der Haut sowie in der Lederhaut des Auges eingelagert wird. Je nach Konzentration dieses Farbsstoffs im Blut nimmt das Augenweiss eine gelbe Farbe an. Bei der biomikroskopischen Untersuchung beim Augenarzt kann festgestellt werden, ob eine harmlose Form der Gelbfärbung des Augenweisses vorliegt, oder ob weitere Untersuchungen notwendig sind, um die auslösende Ursache der Gelbfärbung herauszufinden.