In den Sommerferien holen sich besonders viele Kinder Läuse. Denn im Urlaub, Zelt- oder Ferienlager …. überall wo viele Kinder beisammen hocken und ihre Köpfe zusammen stecken, krabbeln die
kleinen Kopfläuse (Pediculus humanus capitis) von einem Kopf zum anderen. Doch nicht alle Kinder sind empfänglich für diese Plagegeister. Manche Kinder hatten noch nie Läuse, andere
leiden ständig unter deren Besiedlung.
Die 1 bis 3 mm großen Kopfläuse saugen das Blut ihrer Opfer. Lausbefall zählt daher zu den parasitären Infektionen und muss in der Schule bzw. Kita gemeldet werden. Zum Glück kann man seine Läuse
auch wieder los bekommen. Doch manchmal halten Epidemien in Klassen oder ganzen Schulen bzw. Kindereinrichtungen über Monate an und bringen Kinder, Eltern und Erzieher zum Verzweifeln.
Bei vielen Kindern finden sich nur bis zu 10 Läuse auf ihrem Kopf, daher kommt es kaum zu Symptomen (wie Kratzen). Die kleinen Blutsauger können sich verbreiten, ohne dass es bemerkt wird.
Läuse treten weltweit auf. Kinder sind insgesamt häufiger betroffen. Davon Mädchen häufiger, als Jungen. Das liegt nicht nur an der Haarlänge sondern auch am unterschiedlichen Sozialverhalten der
Kinder.
Keine Übertragung durch Kleidung, Mützen und Co:
Übrigens haben australische Forscher herausgefunden, dass für die Übertragung der Läuse nur in Ausnahmefällen Kleidungsstücke, Mützen, Ohrschützer, Kuscheltiere, Bettwäsche, Handtücher und Kämme
verantwortlich sind. Auch konnte kein Zusammenhang zwischen Ansteckung und der Häufigkeit des Haarewaschens gefunden werden.
Aber warum bevorzugen Läuse bestimmte Kinder und andere werden nicht befallen?
Die Konstitution der Kinder scheint eine wichtige Rolle zu spielen. So treten meiner Meinung nach, bei Kindern mit geschwächtem Immunsystem häufiger Läuse auf, als bei stabilen Kindern. Auch wenn
der Vergleich wohl etwas hinkt, so werden geschwächte Pflanzen auch eher von Blattläusen befallen, als starke.
So tritt zum Beispiel in einigen Familien mit mehreren Kindern bei einem Kind Lausbefall auf, Geschwister im gleichen Haushalt sind aber nicht betroffen. Auch im Klassenverband (oder in der
Kitagruppe) haben einige Kinder mehrmals im Jahr Läuse, andere nie.
Natürlich steigt die Ansteckungsgefahr, je länger und näher ein Kopf mit einem schon befallenen Kopf in Berührung kommt. Doch auch andere Faktoren können Auswirkungen haben.
So kann der Geruch eines Kindes, dessen Haarstruktur und genetische Veranlagung die Häufigkeit des Befalls beeinflussen. Ähnlich wie bei Mückenstichen gibt es Körperduftstoffe, welche Läuse
regelrecht anlocken, andere abschrecken. Der Geruch eines Menschen verrät einiges über seinen Zustand. Dieser ändert sich zum Beispiel bei Krankheit und in Stresssituationen. Hier soll die
Abwehrwirkung der ätherischen Öle ansetzen. Die Läuse können abgelenkt und deren Appetit verdorben werden.
Ebenfalls scheint die Haarstruktur des Betroffenen von Bedeutung zu sein. Mit ihren Klauen halten sich Läuse an den Haaren fest, auf glatten Oberflächen hingegen finden sie keinen Halt. Personen
mit feinem, spröden Haar scheinen anfälliger für Lausbefall, als Personen mit glatten Haaren, zu sein. Bei der Färbungen mit Henna lagern sich die natürlichen Farbpigmente schützend, wie ein
Film, an der Haaroberfläche an und glätten diese. Auch können für diese „mechanische“ Art der Abwehr bzw. Neubesiedlung Weidenrindenspülungen oder Spülungen mit Panthenol wirken. (siehe unten).
Homöopathie bei Läusen:
Durch homöopathische Arzneien kann das Immunsystem des Kindes so gestärkt werden, dass die Empfänglichkeit für Läuse eingedämmt wird. Oft werden Kinder befallen, die sich in ihrem Leben gern
ausnutzen bzw. benutzen („aussaugen“) lassen, die weniger stark ihre Sachen durch drücken können, die sich leicht von ihren Dingen abbringen lassen, sich nicht trauen, ihre Meinung, oder Stopp!
zu sagen. Hier kann die Homöopathie helfen, die Lebenskraft der Kinder zu stärken. Dazu müsste jedoch eine gründliche Behandlung
durchgeführt werden. Laienhafte Verabreichungen von homöopathischen Arzneien sind in dem Fall nicht tief wirkend genug.
Sind die Haare verlaust, sollte von einer homöopathischen Akutbehandlung abgesehen werden. Allein die Entfernung der Läuse durch geeignete Maßnahme ist natürlich zwingend nötig. Dabei ist es
ratsam wirksame, aber trotzdem sanfte Läuseentfernungsmittel zu benutzen.
herkömmliche Behandlung:
So gibt es zum Beispiel bei Goldgeist®, Infectopedicul®, Jacutin® ua. inzwischen Resistenzen. Außerdem beinhalten diese Produkte neurotoxische Gifte. So kann es zu leichten bis mittelschweren
Symptomen mit Atemwegs- oder Allergiereaktionen kommen.
Besser erscheint die Anwendung von physikalisch wirkenden Substanzen. Dabei bietet der Handel Produkte mit Inhaltsstoffen an, die innerhalb kürzester Zeit die Atmungsorgane der Läuse
verschließen. Die Tiere ersticken und können anschließend ausgekämmt werden. Diese Mittel gelten als ungiftig, die Wirksamkeit ist hoch. Da aber die Nissen (Eier) nicht abgetötet werden, müssen
diese ausgezupft werden. Dazu eignen sich lange Fingernägel, der Pinzettegriff oder ein Metallkamm mit sehr langen, eng stehenden Zinken. Metallkämme oder Plastikkämme mit kurzen Zinken sind zum
Auskämmen von Nissen nicht zu empfehlen.
Ich benutze NYDA®, diese Firma führt auch die langzinkigen Metallkämme.
Das langwierige Kämmprozedere kann es sich je nach Länge der Haare stundenlang hinziehen und bedeutet für Kinder und Eltern eine Tortour. Dennoch ist das, vorausgesetzt man hat wirklich jedes
einzelne Haar abgesucht, die effektivste Lausweg- Methode. Die Zweitandwendung des Läuseshampoos ist sicherheitshalber nach 7 Tagen trotzdem durchzuführen.
Noch ein Tipp: wie oben beschrieben, wurde zwar inzwischen nachgewiesen, dass die Kleidung und Textilien nicht zur Übertragung von Läusen beitragen. Doch hat sich bei meinen Kindern präventiv das
„BUG BAG®“ für die Schule bewährt. Dabei handelt es sich um einen Stoffsack mit Haken. In dieses BAG hängt das Kind seine Jacke. Somit kommt diese Jacke mit anderen Jacken nicht in Kontakt. (im
Internet zu bestellen)
Wenn der Läusebefall zufällig an einem Freitag entdeckt wird, reicht es theoretisch aus, das Haus für 2 Tage (Wochenendausflug) zu verlassen. Natürlich muss man vorher die Haare entlausen. Denn,
sollte sich eine Laus auf einem Kissen befinden, wäre diese nach 20 Stunden verhungert.
Folgende Präventivmaßnahmen können durchgeführt werden:
homöopathisch:
– konstitutionelle Stärkung des Immunsystems
Schutzmaßnahmen:
– BUG BAG
mechanisch:
– Haare besonders an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken nach Läusen absuchen,
– Hitzezufuhr von Außen (Sauna, Trockenhaube, Fönen) auf den gesamten Kopfbereich (Vorsicht mit Verbrennungen!)
– (anschließend) tägliches Durchkämmen mit einem Läusekamm
chemisch:
– Spülungen mit Haarspülungen (zur Glättung der Haare) oder Einsprühen mit Panthenolspray,
– Benutzung von Weidenrindenspülungen Shampoo (zB. Firma Rausch)
– ätherische Öle, die Insektenwidrig sein sollen: Eukalyptus, Teebaumöl, Geranium, Lavendel, Lemongras, Nelke, Oregano, Origanum, Rosmarin, Thymian, Zimt, Zitrone.
Hiermit (Verträglichkeit vorausgesetzt) können die Haare eingerieben werden (jeweils 2-3 Substanzen, davon bis zu 10 Tropfen, verdünnt mit Mandel oder Olivenöl)
– wer es einfacher und sicherer will, kann im Handel angebotene Produkte erwerben, in denen ätherische Öle in fertigen Mischungen zur Lausbehandlung angeboten werden (zB. Läuseschreck
Shampoo/Spülung)
– Henna Spülungen der Haare (siehe oben)
Behandlung bei Lausbefall:
– Die Eier (Nissen) der Läuse lassen sich mit einem Läusekamm nur schwer entfernen, da diese von den Läuseweibchen fest an die Haare angeklebt werden. Daher sollte man vor dem Auskämmen eine
verdünnte Essiglösung zum Lösen des Nissenklebers benutzen. Läuse jedoch können gut heraus gekämmt werden. – Bei Essigspülungen ist die Wirksamkeit des Lösens des Nissenklebers höher, je höher
die Essigkonzentration ist.
Bei all diesen Anwendungen muss besonders bei Kindern die Verträglichkeit geprüft werden!
– weitere Maßnahmen wie im Artikel beschrieben.