Krebsrisiko durch Kontakt mit Benzin

Der Patient schildert einen Unfall, bei dem Benzin sowohl auf seine Hände als auch in seinen Mundraum gelangt sei. Eine geringe Menge an Benzindämpfen habe er dazu eingeatmet.

Diese Nachricht wurde ursprünglich von Christian Gersch in der Newsgroup de.sci.medizin.misc veröffentlicht.

Benzin beinhaltet u.a. Benzol. Benzol ist ein Stoff, der eine kanzerogene Wirkung im menschlichen Körper hat (v.a. Leukämie). Gelangt Benzol auf Haut, Schleimhaut, Atemwege oder in den Magen-Darm-Trakt, so wird es innerhalb von kurzer Zeit resorbiert, da es lipophil ist.

Die Kanzerogenität von vielen Stoffen verläuft einerseits zwar dosisabhängig, gleichzeitig aber nach dem Entweder-Oder-Prinzip: Ob ein einzelnes Molekül in einer einzelnen Körperzelle zu DNA-Mutationen führt, die Krebs auslösen, ist jeweils “Zufall”. Je häufer man aber mit einem krebsauslösenden Stoff in Kontakt kommt, desto höher ist die Chance, dass ein Kontakt zu einer malignen Mutation führt. Es kann theoretisch der allerste sein, aber mit jedem Kontakt steigt die Wahrscheinlichkeit.

So erklärt es sich, dass Patienten an Lungenkrebs leiden, die nie zuvor in ihrem Leben geraucht haben und auch sonst kaum Kontakt zu tabakrauchähnlichen Dämpfen (Radongas, …) hatten, und einige starke Raucher zeitlebens nicht erkranken. Trotzdem steigt mit dem Zigarettenkonsum die Erkrankungswahrscheinlichkeit an Krebs.

So kann man die Gefahr, dass ein einmaliger Kontakt mit Benzin in der beschriebenen Form zu Krebs führt, als sehr gering einschätzen. Es sollte aber nicht zu einem regelmäßigen Umgang mit Benzin kommen, bei dem Kontakt zum menschlichen Körper besteht oder seine Dämpfe inhaliert werden.

Weiterhin kann Benzin, das als Dampf eingeatmet wird, bestimmte Erkrankungen auslösen. Sollten hier Beschwerden bestehen, so sollte vom betroffenen Patienten ein Arzt konsultiert werden.

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