Und täglich grüßt der Waschbär-Bauch

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“Waschbrett-Bauch statt Waschbär-Bauch!” Diesen Slogan schleuderte mir ein Kumpel aus Uni-Tagen entgegen, als ich ihm an der Donau begegnete. 

Er war unterwegs mit grünem Käppi, eng ansitzender Jogginghose und lässigem Jogging-Schritt.  “Joggen macht glücklich!”, las ich in seinen Endorphin geschwängerten Augen.

Ich war auf dem Heimweg – immerhin mit dem Fahrrad –  vom Eis essen – immerhin von Bio-Eis –  mit einer Freundin.

Bis gerade eben war ich auch glücklich gewesen.  Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen und bewunderte ihn für seine Disziplin.

Erst das Lernen vor dem PJ, um ins PJ zu kommen, dann das PJ mit Zimmer direkt neben der Klinik, dann die lange Lernphase auf das Stex und jetzt das Praktikum im Verlag mit täglichem Pendeln per Zug, hatten eines nicht bewirkt: Dass ich meine Traumfigur problemlos über diesen Zeitraum retten und meine Sportleistungskurve annähernd auf früherem Niveau halten konnte. 

Eines konnte ich mir wenigstens zu Gute halten: Die Fahrt mit dem Fahrrad fünf mal pro Woche zum Bahnhof und wieder zurück.

Wir unterhielten uns noch eine Weile. Dann streichelte er liebevoll über sein Bäuchlein und trabte mit federnden Schritten winkend davon.

Ich fuhr auf meinem Drahtesel weiter, bis es plötzlich knackte und die Kette herunter sprang. 

Einige Zeit später traf ich endlich zu Hause ein – es regnete inzwischen- und versuchte mit allen mir bekannten Hausfrauen-Tricks, die schwarze Kettenschmiere wieder von den Fingern zu bekommen.

Vielleicht sollte ich mein Fahrrad gegen Jogging-Schuhe eintauschen, da wüsste ich dann wenigstens, was ich hätte. 

Andererseits war es eher unwahrscheinlich, bei diesem kalt-nassen Sommerwetter noch exzessiven Freiluftsport betreiben zu können. Das Unternehmen “Waschbrett-Bauch statt Waschbär-Bauch” konnte ich also getrost auf nächstes Frühjahr verschieben und in diesem Jahr anderen überlassen.

Auf der Couch verschmauste ich während einer Folge Tatort ein kleines Täfelchen feinster Schokolade. Nicht aus Frust, nein, sondern aus Überzeugung!

Grüße von Margret aus der Redaktion

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