Telefon von der Frau eines Patienten, die etwas beunruhigt war, weil ihr Mann nach der Lucentis Injektion „nicht mehr sehen könne.“
Raaah! Alles was ich von dem Mittel grad im Kopf habe ist, dass es eigentlich ein Krebsmittel ist, gegen Makuladegeneration verwendet wird und direkt ins Auge gespritzt wird – vom qualifizierten Augenarzt. … der offenbar im Moment nicht erreichbar ist.
Das ist jetzt wirklich nicht mein Fachgebiet, aber ein paar Fragen können wir ja stellen, bevor wir den Patienten zum Notfall schicken – und während ich die Fachinfo lese.
Pharmama: „Ist das Auge rot?“
Frau: „Kann ich nicht sagen, er hat die Augen geschlossen.“
… Pause ….
Pharmama: „Ok, was passiert, wenn er die Augen aufmacht?“
Frau: „Lieber, könntest Du die Augen mal aufmachen?“ …
„kannst Du was sehen? … Ja, er kann sehen.“
…
Pharmama: „Ist das Auge sonst geschwollen?“
Frau: „Nein. Er sagt das sei jetzt ok, er kann wieder sehen. Entschuldigen sie bitte die Störung. Auf wiedersehen!“
Übrigens: in der Packungsbeilage steht eine ganze Litanei bei den möglichen Nebenwirkungen, bei den Augen auch … Erblindung. – Aber das Problem hat man bei der Makuladegeneration ja sowieso.
Zum Glück war das nichts – und ehrlich: Mir macht das dann gar nicht aus, wegen so einem „Nichts“ ein Telefonanruf zu bekommen.