Es ist selten, aber es gibt sie, die Absätze, welche widerspiegeln, was das Leben mit einem Intensivkind ausmacht. Vorgestern bin ich in dem Buch „Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens“ von Marshall B. Rosenberg auf folgende Passage gestoßen:
In dem Stück “Tausend Clowns” von Herb Gardner weigert sich der Protagonist, seinen zwölf Jahre alten Neffen einem Kinderheim zu überlassen: “Ich möchte, daß er seine Einzigartigkeit kennenlernt, denn sonst merkt er nicht, wenn sie bei ihm anklopft. Ich möchte, daß er wach bleibt … und seine enormen Möglichkeiten … mitbekommt. Ich möchte ihm beibringen, daß sich alle Probleme lohnen, um hin und wieder die Chance zu ergreifen, die Welt ein bißchen mit der Nase darauf zu stoßen, worauf es wirklich ankommt. Und ich möchte, daß er den feinen, ganz besonderen und wichtigen Grund kennenlernt, wieso er als menschliches Wesen und nicht als Stuhl auf die Welt gekommen ist.” aus: S. 149. Rosenberg. Marshall B. Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Verlag Junfermann. 2007.
Die Rolle Protagonist und Neffe ist getauscht. Ich bin der Neffe, aber wiederum der Handelnde, der das Intensivkind nicht dem Kinder– oder Pflegeheim überlassen hat. Oder es ist ganz anders, das Leben ist der Protagonist. Das Leben mit dem Intensivkind, was mir zeigte, „worauf es wirklich ankommt …“