Der Testung wurden 105 der auf dem Markt verbreiteten Mineralwassersorten verschiedener Anbieter unterzogen. Die Hälfte davon ist im Test durchgefallen. Der Testbericht zeigt eine tabellarische Aufstellung aller Produkte nach Name des Anbieters und der untersuchten Eigenschaften.
Die Mineralwasser wurden vor allem auf Pestizidmetabolite und Schwermetalle sowie auf den erhöhten Gehalt an Keimen und auf ihren tatsächlichen Mineralstoffgehalt untersucht.
Abbauprodukte von Pestiziden
Der eine Testbefund ist das Vorkommen von Abbauprodukten von Pestiziden im Mineralwasser. Dass diese Stoffe keine gewünschten Bestandteile des Wassers sind, erschließt sich selbst aus der Natur des Mineralwassers, welches von natürlicher Reinheit sein sollte.
Dabei wurden in einigen Produkten Pestizidmetabolite (Reste von Pestiziden) in Mengen nachgewiesen, welche die amtlichen Orientierungswerte überscheiten (0,05 Mikrogramm/Liter).
Für die Mineralwasserbranche steht jetzt an, die Metabolite von Pestiziden als “unrelevant” zu deklarieren, denn nur so kann das Produkt als “ursprünglich rein” auf dem Markt beworben werden.
Uran, Bor und Mangan bei einigen Mineralwasseranbietern
Uran
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass das Hauptpoblem mit Schwermetallen im stillen Wasser an dem Urangehalt liegt. Uran ist ein gefährliches Schwermetall: bereits kleine Menge davon können Nierenschäden verursachen.
Bor und Mangan
Diese Schwermetalle wurden bei drei Produkten gefunden in Mengen, die die Grenzwerte erheblich übertreten. Dabei gilt Bor laut der Ergebnisse aus Tierversuchen als gefährlich für Entwicklungs- und Fortpflanzungsprozesse. Der andere nachgewiesene Stoff, Mangan, kann in hohen Dosen neurologische Schäden auslösen.
Erhöhte Keimmengen
Die Mineral-und Tafelwasserverordnung schreibt maximale Keimwerte vor, die 12 Stunden nach dem Abfüllen gelten. Trotz der Auflage überschreiten manche Anbieter die erlaubte Grenze. Obwohl die Keime als nicht gesundheitsschädlich gelten, führte ihr Vorfinden im Test zur Abwertung.
Die falschen Versprechen auf dem Flaschenetikett
Untersucht wurde auch, inwieweit der deklarierte Gehalt an Mineralien und anderen gesunden Bestandteilen mit dem eigentlichen Gehalt in der Wasserflasche übereinstimmt. Zurzeit werden Abweichungen bis hin zu 20% toleriert. Die gröbste Abweichung wurde bei einem Anbieter festgestellt und betrug 50 % zwischen dem deklarierten und dem wirklichen Wert der enthaltenen Mineralien.
Der gesamte Testbericht kann auf der folgenden Webseite kostenlos heruntergeladen werden: www.emedien.oekotest.de
Weiterführende Links:
1. Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser
2. Stilles Wasser in der Säuglingsnahrung
3. Mineralwasser im Test: Spuren von Arsen und Uran
Bild by Knipseline / pixelio.de
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