Eine Kundin bringt mehrere Rezepte in die Apotheke. Für sie und für ihre Kinder.
Wir bereiten alles vor, während sie einkaufen geht.
Sie kommt erst am nächsten Tag wieder.
Ich stelle die Medikamente vor sie hin – für Kind 1 (plus Erklärungen) für Kind 2 (plus Erklärungen) und für sie.
Frau: „Aber da fehlt etwas. Es war noch eine Packung Seresta auf einem Rezept!“
Ich suche die Originalrezepte heraus und kontrolliere die Rezepte noch einmal. Da steht nichts darauf.
Frau: „Es war auf einem eigenen Rezept!“
Da ist Nichts.
Frau: „Sie haben mein Rezept verschlampt! Ich habe alle abgegeben und sie verlieren mein Rezept!“
Das ist oberpeinlich. Ich denke zwar nicht, dass wir das Rezept wirklich je hatten, aber … kann ich sicher sein?
Pharmama: „Ich muss das abklären. Kann ich ihnen anrufen, sobald ich das habe?“
Die Kundin verlässt laut wetternd über unsere Unfähigkeit die Apotheke.
Derweil bin ich auf der Suche nach dem Rezept. In den abgelegten Rezepten von gestern: Nein. In den Bestellungen? Nein. In der Ablage für die Krankenkassen-nachfrage? Nein. Hat es irgendwer von uns überhaupt gesehen? Nein.
Ja – hmmm.
Der nächste Schritt ist die Anfrage beim Arzt für ein neues Rezept.
Bevor ich aber dazu komme, läutet das Telefon. Es ist die Frau.
Frau: „Ich habe das Rezept in der Handtasche gefunden. Ich komme noch mal zu ihnen.“
Nicht mal ein „Entschuldigung“ – aber irgendwo bin ich so froh, dass wir das nicht waren, dass mich das nicht mal aufregt.