Kontaktlinsen – Materialien und Entwicklung

Was tragen Sie als Linsenträger eigentlich tagtäglich auf Ihren Augen? Aus was besteht die kleine, durchsichtige Scheibe die die meisten viel ästhetischer und praktischer finden als eine Brille?

Um dieser Frage nachzugehen beginnt man am Besten bei den Anfängen. Ende 19. Jahrhundert wurde die Linse erfunden. Jedoch bestand sie noch aus Glas und war daher eher unangenehm zu tragen, verhinderte die Sauerstoffzufuhr, stellte ein erhöhtes Risiko für Infektionen dar und der erzielte Effekt ist natürlich auch nicht mit heutigen Kontaktlinsen vergleichbar. Mitte 20. Jahrhundert wurde dann Plasik erfunden und es wurden die ersten Linsen aus PMMA (Polymethylmethacrylat) hergestellt, die schon sehr viel besser waren obwohl sie sauerstoffundurchlässig waren. Darauf folgten die harten Kontaktlinsen, die zwar Sauerstoffdurchlässig waren, doch beim Hinein- und Herausnehmen konnte es zu leichten Verletzungen des Auges kommen.


Heute sind die meistverbreiteten Kontaktlinsen weich. Es sind Hydrogellinsen die auf HEMA (Hydroxyethylmethylacrylat)-Basis hergestellt werden. Dies sind Polymere (viele aneinander gereihte Moleküle) die Wasser einlagern können. Da das Material selber nicht Sauerstoffdurchlässig ist, erfolgt die Sauerstoffversorgung des Auges über das eingelagerte Wasser. Natürlich ist die Sauerstoffversorgung umso besser, je mehr Wasser eingelagert wird. Als weitere Neuheit gibt  es inzwischen Silikon Hydrogellinsen, bei denen die Sauerstoffzufüur durch einen gewissen Anteil Silikon noch verbessert wird. Dies ganz einfach durch die Tatsache, dass Silikon sauerstoffdurchlässig ist und das Auge nun sowohl direkt über das Silikon als auch indirekt über das Wasser mit Sauerstoff versorgt werden kann.

Sie sehen also die kleine, runde Scheibe in ihrem Auge gibt es noch nicht sehr lange in der Form. Verglichen mit ihrem Alter ist die Kontaktlinse heute in einer sehr grossen Vielfalt erhältlich und auf (fast) alle Bedürfnisse abgestimmt. Kein Wunder findet sie so viele Anhänger!

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