Balthasar und Don Corleone (Teil 2)

Balthasar senkt die Stimme und lehnt sich zu mir hinüber.
„Soll ich es Dir sagen?“
„Was?“
„Na, meine Geschäftsidee natürlich!“
„Lass mich raten: es hat etwas mit Katzenentführungen zu tun!“
Balthasar legt den Zeigefinger auf den Mund.
„Psst! nicht so laut!“
Ich muss ein Lachen unterdrücken.
„Du willst also wirklich noch mehr Katzen entführen?“
„Nein, nicht wirklich entführen!“
„Nicht wirklich entführen?“
„Nicht wirklich entführen. Wir tun einfach so.“
„Wir?“
„Du kriegst dreißig Prozent!“
„Dreißig Prozent wovon?“
„Dreißig Prozent von unseren Einnahmen natürlich!“
„Willst Du mir jetzt endlich Deine Geschäftsidee verraten?“
Balthasar grinst diabolisch und zaubert sein Laptop hervor.
„Wir ziehen uns aus dem Netz irgendein Katzenfoto,“ beginnt er umständlich zu erklären, während er seinen Laptop anstartet, „und dann basteln wir eine eigene Webseite. Wir behaupten einfach, wir hätten diese süße kleine Katze entführt und würden sie zu Schaschlik verarbeiten…“
„Das hast Du schon einmal versucht!“
„…wir würden sie zu Schaschlik verarbeiten, wenn wir nicht innerhalb von zwei Wochen mindestens dreißigtausend Euro an Spendengelder bekommen haben!“
Ich denke nach.
„Ist da nicht schon mal jemand drauf gekommen?“
„Klar. Da gab’s mal so ein paar Amis, die haben das mit einem Kaninchen gemacht. Und die haben ihre fünfzigtausend Dollar bekommen. Und dann war da noch die Sache mit dem Schwan….“
„Und das hat auch funktioniert?“
„Naja…. fast. Das Buch, in dem die Story drinsteht ist jedenfalls zum Bestseller geworden…“

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