(OLDENBURG i.H.) Gerade hat man noch Geburtstag gefeiert und sich über die sehr gute MDK-Benotung gefreut – nun wird die Diakoniestation in Oldenburg i.H. zu Grabe getragen. Die Kosten für den Betrieb der Sozialstation seien zu hoch, um den 20 Mitarbeiterinnen den Kirchentarif zu zahlen, wie im Zeitungsartikel mitgeteilt. Fachkräftemangel, hohe gesetzliche Anforderungen und ein finanzielles Verlustgeschäft haben am Ende zu der Entscheidung des Kirchenvorstandes Ostholstein geführt, die Station zur Mitte des kommenden Jahres zu schließen. Pflege lohnt sich eben nicht mehr. (Zi)
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Nachtrag: 12.5.13 — Tag der Pflegenden
Am 12.5. war nicht nur Muttertag, sondern auch Tag der Pflegenden. Ein Tag, wenn auch nachträglich, möchte ich meinen Dank aussprechen an die Pflegenden beim Intensivkind. Seien es die Pflegefachkräfte vom Pflegedienst, in den Kliniken oder dem Kinderhospiz. Ohne Euch … Lesen fortsetzen →
Sucht. Sehnsucht. Und der Atem des Todes.
Ihre Leber ist völlig im Arsch. Lange hat sie nicht mehr. Jahrelange Alkoholbhängigkeit hat ihre ohnehin schon durch eine chronische Hepatitis C wegen früheren Heroinkonsums schwer malträtierte fast völlig zerstört. Sie muß mal recht hübsch gewesen sein. Nun sieht sie nur noch todkrank aus, alt und fertig. Dabei ist sie gerade erst neununddreißig geworden, ein gutes Jahr älter als ich.
Gerne sagen jetzt die Menschen "Selber schuld! Hätte ja nicht trinken müssen!"
Doch ist Sucht nicht so einfach. Sucht ist zwingend. Man MUSS trinken, spritzen, schnupfen, rauchen und so weiter. Hätte man gar nicht erst anfangen sollen? Im Prinzip schon. Nur- hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht. Zum Beispiel nach Frieden vor den eigenen Gefühlen, die quälend sind, nach Betäubung vor der Welt, die feindlich ist.
Ntürlich kann man das auch anders lösen. Nur kommt da nicht jeder drauf. Besonders in einer Welt, in der viel trinken zu können immer noch als cool gilt. In der zwar Tabakwerbung verboten wird, aber nicht die für Alkohol. In der man in der Eisenbahn zwar nicht rauchen, aber saufen darf.
Eine Sucht kommt nicht von ungefähr. Und man kann auch nicht einfach aufhören. Denn die Sucht sitzt tiefer. Viel tiefer. Sehr viel tiefer als der eigentliche Entzug kommt.
Verurteilt die Süchtigen nicht. Die meisten würden gerne anders können.