Der Ursprung dieser unglaublichen Erfindung fand in den USA während der Sechzigerjahre statt und ist das Produkt jahrelanger Forschung. Obwohl heute immer noch relativ unbekannt, gewinnt sie zunehmend an Bedeutung. Doch was ist so anders an einer Nachtlinse im Vergleich zu normalen Tages- oder Monatslinsen? Zum einen sicherlich die Verschiebung der Tragezeit vom Tag auf die Nacht. Die Nachtlinse wird nämlich erst vor dem Schlafengehen eingesetzt und muss mindestens während vier Stunden pro Nacht getragen werden. Während der Linsenträger schläft, verrichtet die Nachtlinse ihre Arbeit. Die oberflächlichen Hornhautzellen werden durch diese Speziallinse anhand von mechanisch-physikalischem Druck beeinflusst, so dass die Augen tagsüber wieder scharf sehen. Was für Sie unglaublich klingt, ist das Produkt von genausten vorgängigen Untersuchungen beim Optiker. Mit modernsten Messgeräten wird nämlich die Hornhautoberfläche präzise vermessen und mit dem sogenannten Keratografen die Augenoberfläche an 22000 Punkten abgelesen und exakt dokumentiert. Anhand dieser Daten kann man die richtige Form der Linse berechnen, damit sie die optimale Korrektur am Auge vornehmen kann. Diese spezifische Wölbung kommt auf die Innenseite der Kontaktlinse, quasi als Negativabbildung, und bringt so während der Nacht die Zellen in die korrekte Form. Anhand des Tränenfilms zwischen Auge und Linse entsteht ein Sog, der die Zellen der Hornhaut wie geplant verformt.
Im Wesentlichen funktionieren Nachtlinsen wie Laseroperationen. Während bei einer Laseroperation jedoch die Form der Hornhaut durch Verdampfen des Gewebes verändert wird, werden bei der Nachtlinse die Zellen durch die Sogwirkung unter der Linse nur modelliert, so dass der Nachtlinsen-Träger tagsüber korrekt sieht. Studien konnten zudem auch beweisen, dass das Tragen von Nachtlinsen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit stoppt. Dies geschieht weil Nachtlinsen die Kurzsichtigkeit harmonisch über die gesamte Fläche der Netzhaut korrigieren, weshalb für das Auge weniger Bedarf zu Längenwachstum besteht und dadurch die Kurzsichtigkeit stabilisiert wird.
Doch was sind eigentlich die Vorteile der Nachtlinse? Erstmals hat man tagsüber nichts im Auge was stören könnte und durch Verunreinigungen wie Staub oder Pollen zu Reizungen führen könnte. Der Vorgang ist reversibel, man kann jederzeit wieder auf die Brille oder die normale Kontaktlinse zurück greifen und wenn man nachts aufstehen muss, sieht man sofort scharf ohne zuerst das ganze Zimmer nach der Brille abtasten zu müssen. Ausserdem sind die Nachtlinsen besonders geeignet für Menschen, die beruflich Staub und trockener Lufts ausgesetzt sind, sowie für Sportler, die intensiv trainieren (Triathlon) und dadurch Brille sowie Kontaktlinsen unpraktisch sind. Und was sind die Nachteile? Man sollte die Linsen jede Nacht tragen, denn die Nachtlinsen bringen die Augenoberfläche zwar in die richtige Form, aber nur für maximal zwei Tage.
Sind Sie noch ein wenig skeptisch mit diesem neuartigen System der Nachtlinse? Kein Problem – es gibt auch noch eine sehr praktische Alternative, nämlich die Air Optix Night & Day Kontaktlinsen. Diese sind äusserst sauerstoffdurchlässig und pflegeleicht. Sie können 24 h klare Sicht geniessen, denn die Kontaktlinse muss weder am Abend abgesetzt werden, noch braucht sie gereinigt und gepflegt werden und Sie können sie bis zu 4 Wochen lang tragen. Einfacher gehts fast nicht!