Da kratzt irgendwas.
Irgendwo dahinten, zwischen Kehlkopf und Bronchien, und das wird auch nach einer extra-heißen und extra-dampfigen Dusche nicht besser und auch nicht nach einem Glas lauwarmem Wasser auf Ex. Das Kratzen ist immer noch da, als ich mir auf Station den ersten Becher Krankenhauskaffeeplörre hinter die Binde gekippt habe und aus lauter schlechtem Gewissen kippe ich noch einen Becher Pfefferminztee hinterher. Autsch! Verdammte Sch… heißer Tee ist ja sowas von fies, jetzt hab ich auch noch eine kaputtverbrannte Zunge dazu.
„Mensch, wie siehst Du denn aus!“ grüßt Sarah mich eine Minute später und Kalle fügt hinzu: „Wie eine wandelnde Leiche!“
„Eins von den siebzehn Bieren gestern Abend war wohl schlecht, was?“ giggelt Jenny. Von wegen!
Aber anstelle einer Antwort bringe ich nur einen Hustenanfall hervor, welcher einem Herrn Chromsky alle Ehre gemacht hätte.
Jenny greift an meine Stirn und zieht die Hand schnell wieder weg.
„Mensch, da verbrennt man sich ja dran! Komm, geh heim und leg Dich ins Bett!“
Gute Idee, aber wer versorgt derweil die Station? Also bringen wir es lieber schnell hinter uns. Demonstrativ schnappe ich mir den Kardex mit den Patientenkurven lege sie auf den Visitenwagen.
„Kommt jemand mit?“ frage ich an die versammelte Schwesternschaft gerichtet.
Schwester Gaby erbarmt sich.
„Steck bloß keine Patienten an!“
Danke für den Tipp! Aber leider nicht so einfach in der praktischen Umsetzung.
Was mögen die Patienten wohl denken, wenn ich heute den ganzen Tag mit Mundschutz rumlaufe?
(an dieser Stelle ein besonderer Gruß an Monsterdoc)