Grummel. Ja: Grummel! Eine unserer Mitarbeiterinnen ist krank. Oder zumindest Abwesend mit der Ausrede „krank“.
Vielleicht ist sie es wirklich, immerhin hat sie ein Arztzeugnis – auch wenn ich nicht ganz begreife, wie man jemanden, der einen Stuhl auf den Fuss bekommen hat und ihn nicht gebrochen hat, gleich ganze 3 Wochen krank schreiben kann. Laufen kann sie – mit Stöcken und wir haben einige Arbeiten, die sich auch im Sitzen erledigen lassen.
Wahrscheinlich hat sie einfach die Gelegenheit beim Schopf ergriffen…
Vielleicht bin ich auch nur falsch eingestellt demgegenüber. Aber abwesende Mitarbeiter, speziell abwesend wegen krank, stellen für das Geschäft eine ziemliche Belastung dar. Wir operieren nicht gerade mit Überkapazität, eher an der Grenze des noch machbaren. Da spürt man es schnell, wenn jemand fehlt.
Der Ehrenrettung halber muss ich sagen, dass die andern Mitarbeiter wirklich so eine Arbeitsmoral haben, dass sie auch noch halbtot zur Arbeit erscheinen würden – und das gelegentlich schon gemacht haben. Wenn bei denen etwas ist, dann weiss ich, dann ist wirklich etwas ganz schlecht. Und nach Hause geschickt habe ich manchen auch schon, wenn der nicht eingesehen hat, dass das jetzt besser ist für ihn.
Trotzdem ist es natürlich nicht toll, wenn man (oder andere) einspringen muss und mehr arbeiten als sonst.
Ich selber habe in den letzten Jahren keinen einzigen Tag „wegen krank“ gefehlt. Das letzte Mal, dass ich nicht gearbeitet habe war vor 4 Jahren wegen dem 3 Monatigen Mutterschaftsurlaub (Urlaub, Hah!) – den ich überraschend ein paar Tage vor der Zeit antreten musste – aber da war für Ersatz gesorgt. Und 3 Jahre davor wegen einer akuten Blasenentzündung, die sich über Nacht in eine üble Nierenbeckenentzündung ausgewachsen hat. Da war ich 1 Tag lang weg, danach stand ich (Antibiotika und Schmerzmittel sei dank) schon wieder in der Apotheke.
Vielleicht finde ich darum derartiges Verhalten der Mitarbeiterin so … unmöglich. So unfair den andern gegenüber, die dann jeden Tag in Apotheke und Drogerie stehen.
Sie könnte ja auch kommen und hinten sitzend den Wareneingang und das Büro machen, oder an der einen Kasse sitzen und einkassieren, oder sitzend Geschenke einpacken, während wir weiterbedienen. Nein, geht alles nicht. Nicht für 1 Stunde am Tag.
Und rechtlich kann man da gar nichts machen, aber … ich merke mir so was. Für den Fall, dass man mich mal fragt, wie es um ihre Arbeitsmoral steht.
Absolut brilliant war die Chefin der Drogerie, die fand, sie ginge sie mal besuchen – und die Sachen gleich mitbringen, die sie bestellt hat bei uns. Also geht sie am Abend bei ihr zu Hause vorbei, klingelt und muss ziemlich lange warten. Sie klingelt nochmals, da geht die Tür auf, darin steht (auf beiden Beinen) etwas ausser Atem die Mitarbeiterin, die sagt: „Puh, jetzt musste ich aber rennen! …“ Die Chefin schaut nur etwas sparsam, sagt aber nichts.
Mitarbeiterin : „Äh, gut, dass du hier bist, ich wollte sowieso gleich morgen anrufen und sagen, dass ich nächste Woche wieder arbeiten kommen kann …“
Ah, ja. Ob es stimmt werden wir auch nie wissen.
Damit ist die Geschichte aber noch nicht ganz fertig …
Als sie dann am Montag wieder nicht erscheint, ruft man an und bekommt zu hören, sie hat „den Fuss wieder angeschlagen und einen Rückfall gehabt“ ... und als sie am Donnerstag dann endlich kommt, ist sie ein paar Stunden hier … und muss dann wegen akuter Magenprobleme wieder nach Hause.
Tagged: Apotheke, Arbeit, Drogerie, Mitarbeiter