Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!
Was aber ist, wenn der auch nicht weiter weiß? Weil es sich nämlich um ein Medikament handelt, welches erst ziemlich neu am Markt ist und noch relativ unerprobt?
Bevor ein neues Medikament zugelassen wird, müssen hohe Hürden überwunden werden. Für die Hersteller ist das natürlich mit hohen Kosten verbunden – und die müssen wieder eingespielt werden. Horden von Pharmareferenten sind unermüdlich zugange, uns Ärzten die Vorteile der neuen Medikamente anzupreisen – die Nachteile muss man mühsam selbst herausfinden.
Und deshalb sind neue Medikamente viel riskanter als alte, bewährte Präparate, meint Günther Jonitz, der Präsident der Berliner Ärztekammer. Er schlägt deshalb vor dass neue Medikamente als solche gekennzeichnet werden sollten.
Beispiel gefällig?
Vor etwa zwei Jahren wurde Dronedaron – ein Mittel gegen Herzrhythmusstörungen – heftigst auf den Markt gedrückt. Jetzt ist es quasi wieder verschwunden: kaum Vorteile gegenüber dem altbewährten, wenn auch etwas angestaubten und umständlich zu handhabenden Amiodaron, stattdessen hohes Risiko.
Ein weiteres Beispiel ist Dabigatran. Das Mittel hemmt die Blutgerinnung und soll das bewährte, aber ebenfalls schwierig zu handhabende Marcumar bzw. Warfarin ersetzen. Es ist achtzehnmal so teuer und wohl doch nicht so sicher, wie von den Herstellern behauptet.
Ob Herr Jonitz demnächst von einem wütenden Mob aus Pharmareferenten gelyncht werden wird?