Weihnachten naht, alle Jahre wieder ist es im Krankenhaus dasselbe Theater. Da sind Patienten, die zähneknirschend aufgrund irgendwelcher Beschwerden in die Klinik kommen, aber die ganze Diagnostik (und Therapie) möglichst sofort und ambulant haben wollen. Wieder andere stimmen widerwillig einer Aufnahme zu, drängeln aber bei jeder Visite und sprechen jeden wahllos auf dem Flur an, wann denn endlich die Untersuchungen abgeschlossen sind und sie nach Hause können. In der Hinsicht “freue” ich mich schon wieder auf Freitag: der Tag des Arztbriefhorrors (Wo ist mein Arztbrief? Wieso dauert das so lange?). Dankbarkeit, weil man alle aufwändigen Untersuchungen für die man sonst Minimum 10 Tage braucht, dank Bestechungsmaßnahmen der zuständigen Herrschaften (Süßigkeiten ziehen eigentlich immer) in rekordverdächtigen 2 Tagen hinbekommen hat: Fehlanzeige. Und dann gibt es noch wie jedes Jahr die traurige Gruppe derer Patienten, die von der lieben Verwandtschaft (Skiurlaub geplant?) pünktlich zu Weihnachten einfach in die Klinik gebracht werden, ob sie wollen oder nicht. Meistens steht auf dem Einweisungsschein “AZ-Verschlechterung”. Irgendwie traurig..
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Desmond lebt!
Nur ein kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag vom Anfang dieser Woche: Desmond hat in seinem Blog darauf geantwortet, naja, so indirekt, ohne Namen zu nennen, aber ich glaube, wir verstehen uns. Also, Desmond, ich glaube Dir, dass Du ein richtiger Blogger aus Fleisch und Blut bist und Dich mit Deinem Blog für eine gute und […]
Notfallmedizin und Google Glass?
Zugegeben, als ich zuletzt Artikel über Google Glass gelesen hatte (u.a. in einer meiner Lieblingszeitschriften jenseits der Medizin, der englischen Version von WIRED) dachte ich zunächst: “Was für ein Quatsch” und glaubte, dass sich dieses System niemals wirklich durchsetzen wird.
Für die breite Öffentlichkeit stehe ich dazu.
Noch ist das Ganze wenn man den Meinungen der Technikfreaks, die das Gerät testen durften Glauben schenkt, noch etwas “clumsy”, die Bildqualität mässig und die öffentliche Erscheinung in der
jetzigen Gesellschaft einfach noch zu nerdig. Darüber hinaus wird unsere Gesellschaft -gott sei dank- zunehmend sensibilisierter bezüglich des Missbrauchs, der mit unseren Daten betrieben wird,
befeuert durch die gegenwärtigen Abhörskandale.
Trotzdem glaube ich, dass für bestimmte Nischenthemen durch Google Glass oder entsprechende Nachahmermodelle ein erheblicher Mehrwert im medizinischen Bereich generiert werden könnte.
Einige Beispiele dazu finden sich hier, ich möchte dies für unseren
Bereich Notaufnahme noch etwas konkretisieren:
1.) Wie wäre es wenn der aufnehmende Notfallmediziner im Krankenhaus von transportierenden Rettungsassistenten die medizinische Vor-Ort-Situation auf seine Glass gestreamt bekäme um sich optimal
vorzubereiten?
2.) Wie wäre es wenn Youngster Prozeduren erlernen würden und dabei in der Lage wären durch die Augen des erfahrenen Vorbildes zu sehen, während dieser die Skills demonstriert?
3.) Wie wäre es Zugang zu einer bildgestützten Datenbank, Normwerten und Normalbefunden zu haben, die nur ein Stichwort entfernt im Augenwinkel ruht?
Sicher ist die ganze Geschichte datenschutzmässig brisant, vor einem Einsatz im direkten Patientenfeld bieten sich in Zukunft jedoch vielleicht Möglichkeiten im Bereich Teaching/Training
Erfahrungen mit der Technik zu sammeln…
Und ebenfalls sicher finden sich noch zahllose andere Ideen für sinnvolle Verwendungen im medizinischen Bereich…