Herr Zwackelmann (Teil 2)

„Also gut, Herr Zwackelmann, sobald wir wissen, dass alles in Ordnung ist mit Ihnen können Sie heim!“
„Wann ist es denn soweit?“
Schauen wir mal. Da haben wir ja noch ein paar Baustellen: Abklärung der häuslichen Versorgung, da muss man den Sozialdienst einschalten. Dann das Übliche: Bei Schwindel und Verdacht auf Synkope brauchen wir natürlich ein Langzeit-EKG, eine Langzeit-Blutdruckmessung, ein Herzecho, Carotisdoppler und die üblichen Labortests. Außerdem war das Kalium niedrig und das Kreatinin mäßig erhöht, vermutlich trinkt er einfach nicht genug, das tun ja die meisten älteren Herrschaften nicht.
Ob man an der Dauermedikation etwas ändern muss?
Zu lange dürfen wir ihn nicht hier behalten, spätestens nach fünf Tagen muss er wieder raus, sonst macht die Verwaltung Probleme wegen der Verweildauer. Mal schauen, was wir DRG-mäßig alles verschlüsseln können: Da wäre die Synkope, die Exsikkose, die Hypokaliämie…
„Und, wann darf ich jetzt heim?“ krächzt der Patient.
„Ende der Woche!“ sage ich, klappe die Akte zu und strecke ihm nochmals meine Hand hin, „aber jetzt schauen wir erstmal, was bei den Untersuchungen herauskommt!“

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