Für viele Leute ist Kontaktlinsen tragen so selbstverständlich wie Kleider oder Schmuck anzuziehen. Daher kommt wohl auch nur wenigen in den Sinn den Optiker oder Augenarzt darüber zu informieren welche Medikamente man einnimmt. Doch genau das sollten Sie tun! Medikamente können auch okulare Nebenwirkungen besitzen, die sich dann negativ auf das Kontaktlinsentragen auswirken können.
Falls Sie öfters das Gefühl von trockenen Augen und das daraus resultierende Brennen in den Augen erleben (Sicca-Syndrom), sollten Sie mal Ihre Medikamentenliste checken. Trockenen Augen gibt es durch eine verminderte Menge oder eine veränderte Zusammensetzung der Augenflüssigkeit. Ursachen können Medikamente oder auch die Umweltbedingungen, ein Erreger, ein chriurgischer Eingriff (z.B. Operation des Grauen Stars), Krankheiten (z.B. Diabetes mellitus) oder die Hormone (Frauen leiden häufiger unter trockenen Augen als Männer) sein.
Die Medikamentengruppe die trockene Augen verursachen kann, enthält gewisse Antibiotika, Antidepressiva (z.B. Amitriptyllin), Beta Blocker (Blutdruck senkende Medikamente), orale Kontrazeptiva (Verhütungsmittel), Augentropfen gegen gerötete Augen (Weissmacher), Beruhigungsmittel, harntreibende Mittel und Antihistiaminika (gegen Allergien, z.B. Diphenhydramin). Am besten schauen Sie unter den Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel nach oder fragen Ihren Apotheker, ob Ihr Medikament auch dazu gehört.
Finden Sie dann heraus, dass die Nebenwirkungen Ihres Medikaments auch Trockenheit der Augen beinhaltet, sollten Sie Ihren Optiker informieren. Vielleicht hat er einen wertvollen Tipp für Sie, sei es die Benetzung mit Tränenersatzmittel oder vielleicht der Wechsel zu sauerstoffdurchlässigeren Kontaktlisen. Es gibt auch die Möglichkeit trockene Augen mit dem Immunmodulator Cyclosporin A zu behandeln. Die Ergebnisse sind vielversprechend, doch zur Zeit ist der Wirkmechanismus noch nicht geklärt.
Auf jeden Fall lohnt es sich etwas zu unternehmen, denn die Unterversorgung des Auges mit Sauerstoff kann über längere Zeit zu irreversiblen Schäden am Epithel führen.