Kleine Warnung an zart beseitete: Nicht weiterlesen! Ich meine es!
Würmer kennt man heutzutage fast nicht mehr. Früher kamen sie aber noch wirklich häufig vor – die Hygiene hat den meisten den Garaus gemacht.
Die Würmer, die den Mensch als Wirt haben könnte man via (schlecht gewaschene) Lebensmittel bekommen, beim Spielen im Sandkasten und bei Kontakt mit befallenen Tieren. Meistens handelt es sich dabei um Wurmeier, die über den Mund aufgenommen werden und die sich erst im Darm zu Würmern entwickeln.
3 Arten Würmer sollte man kennen: Madenwürmer, Spulwürmer und Bandwürmer.
Bandwürmer sind schon eher selten – einer meiner Lehrer hat einmal gesagt, er würde viel zahlen für ein neues Ansichts-Exemplar in seiner Sammlung. Es gibt Rinderbandwürmer, Schweinebandwürmer – für diese beiden ist der Mensch der Endwirt. Ausserdem Fuchsbandwurm und Hundebandwurm – da ist der Mensch allerdings ein Fehlwirt, nicht das eigentliche Ziel des Wurms. Der Rinderbandwurm ist der häufigste, die Eier gelangen v.a. durch Essen von rohem Fleisch in den Mensch, wo sie relativ wenig und unspezifische Beschwerden vor allem im Darmbereich verursachen. Teile des Bandwurms und Eier finden sich im Stuhl – dadurch wird eine Infektion erkannt.
Viel Häufiger hören wir in der Apotheke von den Oxyuren – den kleinen Madenwürmern – repektive von den Beschwerden die sie machen: Vor allem bei Kindern können die am After recht jucken (worauf sie natürlich kratzen und sich mit den Eiern wieder anstecken). Madenwürmer sind klein und fadenförmig, maximal 12mm lang – die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch oder über kontaminiertes, schlecht gewaschenes Gemüse und Früchte.
Spulwürmer – Askariden gehören wohl zu den häufigsten Wurmerkrankungen weltweit, in Europa sehen wir sie aber praktisch nicht mehr.Die Wurmeier werden durch mit Erde verschmutzte Lebensmittel (und schlecht gewaschene) aufgenommen, schlüpfen im Darm, die Larven gehen ins Gewebe, unter anderem in die Lunge. Symptome sind darum Husten, Asthmaähnliche Symptome, Leibschmerzen, Übelkeit.
Und jetzt kommen wir zum wirklich ekligen.
Der Kunde kommt in die Apotheke und beklagt sich: „Jedesmal, wenn ich husten muss, oder mich räuspern kommen Würmer hoch.“ (!)
Spulwürmer sind übrigens wie blasse Regenwürmer anzusehen (und können die gleiche Grösse erreichen) – und via Lunge und hochhusten gelangen sie wieder in den Darm – wodurch sich der Kreislauf schliesst.
Das finde sogar ich etwas …. eklig.
Zum Glück gibt es wirksame Mittel dagegen. Sogar in der Selbstmedikation.
Vorbeugend kann man aber auch schon einiges machen:
- Hände waschen! Unbedingt nach jedem Toilettengang und auch vor dem Essen.
- Gemüse und Obst gründlich waschen, schälen oder kochen.
- Auf Rohes Fleisch nach Möglichkeit verzichten (das gilt für die Bandwürmer
Es soll ja Leute geben, die sich absichtlich mit Wurmeiern infizieren (Bandwurm und Spulwurm), um abzunehmen. Das mag funktionieren, konkurrenzieren die doch mit uns um das Essen – aber ich hätte etwas gegen den Gedanken, dass da Würmer durch meine Eingeweide (und manchmal auch neben dem Darm) wandern … Brrrrr!