Cabazitaxel – kein Wundermittel

Hier noch ein paar – zugegebenermaßen sehr trockene – Ergänzungsinfos zum im gestrigen Beitrag erwähnten Tumor-Medikament Cabazitaxel.

  • Cabazitaxel gehört zur der Gruppe der Taxane und wird halbsynthetisch aus einem Inhaltsstoff von Nadeln der Eibe hergestellt. Eingesetzt wird es fortgeschrittenem Prostatakrebs nach erfolgter Behandlung mit einer anderen Chemotherapie (Quelle: Wikipedia)
  • Es wird in der Regel gemeinsam mit Prednisolon als Infusion verabreicht.
  • Erstlinien-Chemotherapie ist nach wie vor Docetaxel.
  • In Studien wurde eine Verlängerung der Überlebenszeit um 2-3 Monate (genau: 2,4 Monate) nachgewiesen
  • Die Therapie ist mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden, 18 Prozent der Behandelten in den Studien brachen die Behandlung ab
  • Die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist lang und umfasst unter anderem die „üblichen“ Nebenwirkungen einer Chemoterapie: Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall – gefürchtet sind vor allem Blutbildveränderungen mit Erniedrigung der weißen Blutkörperchen und darauf folgender Sepsis (masiver Infekt, „Blutvergiftung“)
  • Die Kosten der Behandlung liegen bei 22000 Euro

Worum es bei der ganzen Sache geht?
Cabazitaxel ist irgendwie typisch für eine Reihe von neuen Medikamenten: Entwickelt für schwerstkranke Menschen in fast aussichtsloser Lage. Und es wirkt. Aber positive Effekt ist sehr begrenzt. Es hat massivste Nebenwirkungen. Und es ist extrem teuer.

Quellen:

  • Wikipedia
  • Info des Herstellers Sanofi-Aventis auf der Seite einer Selbsthifegruppe
  • Diskussion in einem deutschsprachigen Forum
  • Deutsches Ärzteblatt mit weiteren Links
  • Arzneimittelkommision der deutchen Ärzteschaft – die ausführlichsten Detailinformationen

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