Diabetes ist eine chronische Stoffwechselkrankheit, bei der der Körper nicht genügend Insulin herstellen kann oder dieses nur eine mangelnde Wirkung auf die Zielorgane hat. Insulin benötigt der Körper für die Umwandlung von Zucker in Energie. Kennzeichnend für diese schwerwiegende Krankheit ist eine chronische Erhöhung des Blutzuckers, welcher zu schädlichen Veränderungen der Blutgefässe im ganzen Körper führt, wie Herz, Nieren, Nerven, insbesondere aber auch in der Netzhaut der Augen. Genau dieses Nervengewebe ist für uns jedoch besonders wichtig, da es den Augenhintergrund auskleidet und uns das Sehen ermöglicht.
Typen von Diabetes
- Typ 1: Bei diesem Krankheitstyp handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der ein absolutes Insulindefizit vorherrscht. Ungefähr 10% aller Fälle sind von dieser Krankheit betroffen, dies sind vor allem junge Patienten (unter 30 Jahren). Genetische Anlagen, sowie Umweltfaktoren können zur Entstehung dieses Typus führen. Charakteristische Symptome sind eine starke Gewichtsabnahme innert kürzester Zeit, ständiges Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Erbrechen und Wadenkrämpfe.
- Typ 2: Bei dieser Störung ist Insulin zwar vorhanden, kann jedoch an den Zielorten nicht richtig wirken (Insulinresistenz). Anfangs kann die Bauchspeicheldrüse dies durch die hohe Produktion von Insulin kompensieren, irgendwann kann sie jedoch die erhöhte Insulinproduktion nicht mehr aufrechterhalten, so dass der Blutzuckerspiegel nicht mehr kontrolliert werden kann. Die Krankheit tritt vor allem durch genetische Veranlagung bei übergewichtigen Menschen auf. Ungefähr 90% aller Patienten sind von diesem Typus betroffen. Eine Diagnose stellt sich oft als schwierig heraus, da jahrelang keine markanten Symptome vorherrschen, lediglich unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, Sehstörungen und häufige Infektionen können zu Beginn auftreten.
Behandlung
Die Behandlung von Diabetespatienten sollte multidisziplinär stattfinden. Ganz wichtig ist dabei auch die Betreuung durch den Augenarzt, da ein schlecht behandelter Diabetes zur Erblindung führen kann. Veränderungen der Netzhaut aufgrund der Krankheit nennt man je nach Schwere der Schädigungen der Blutgefässe im Auge nicht proliferativ oder proliferative diabetische Retinopathie. Die proliferative Retinopathie ist gekennzeichnet durch die ständige Neubildung von krankhaften Blutgefässen in der Netzhaut und im Glaskörper, währenddessen bei der nicht proliferativen Retinopathie keine neuen Gefässbildungen dazukommen. Ist bei der proliferativen Retinopathie der schärfste Punkt des Sehens betroffen, kann es zur Ödembildung kommen, wodurch eine Beeinträchtigung der Sehschärfe hervorgerufen wird und sogar der Sehverlust eintreten kann (diabetische Makulopathie). Durch destruktive Lasertherapien der Makulaödeme kann der Verlust des zentralen Sehens verzögert werden. Durch die Einnahme von anti-vasoproliferativen Arzneimittel (Lucentis) kann die Sehstärke stabilisiert werden und bei einer grossen Anzahl von Patienten sogar signifikant und anhaltend verbessert werden. Eine regelmässige Kontrolle des Blutzuckers und Blutdrucks ist jedoch die beste Methode um eine Progression der diabetischen Retinopathie zu reduzieren. Mit diesen Vorbeugungsmassnahmen und Therapiemethoden können betroffenen Patienten einen deutlichen Rückgewinn an Lebensqualität zurückerhalten.