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Die kleinen Grauen und die kleinen grauen Zellen.
Von mir aus sollen die Menschen glauben, an was sie wollen. Von mir aus auch an Außerirdische. Solange sie nur mich damit in Frieden lassen und mir nicht damit die Ohren vollsülzen.
Spezialisten für Außerirdische sind insbesondere die Spinner aus der rechtsesoterischen Szene um solche Figuren wie Jo Conrad und Jan "van Helsing" Holey. Deren Aliens sehen, wahrscheinlich aufgrund mangelnder Phantasie, immer irgendwie humanoid aus und sind, wie es im "Anhalter" so schön heißt, "Bioformen auf Kohlenstoffbasis". Für andere Entwürfe reicht es offenbar nicht.
Folgende Viecher gibt es: Die "kleinen Grauen". etwa 1,20 bis 1,50 Meter klein, die so aussehen, wie Amerikaner sich Aliens vorstellen. Die sind so eine Art Bioroboter (Zitat) und für die Entführungen zuständig, wobei sie offenbar am liebsten an den Geschlechtsteilen der Menschen herumspielen.
Blasse Haut und helles Haar können auf Aliens unter den Vorfahren hinweisen, aber diese Hybriden könnten sich – und tatsächlich tun sie das auch – unentdeckt auf unseren Straßen bewegen.
Demnach bin ich also ein Alien.
Ferner sind da noch die "Dracos", die etwas reptilienartiges an sich haben und sogar irgendwie in den Tod von Lady Diana 1997 involviert sind. Bei Conrad sind historische und sprachwissenschaftliche Deutungen besonders grausam an den Haaren herbeigezogen. Sogar Dracula hat etwas damit zu tun, wenn man sich mit Vlad Tepes mal ernsthaft beschäftigt hat, kann man über diese Deutung des Namens nur hohl lachen.
Gibt da noch mehr im Pantheon. Aber: Mehr kann ich jetzt darüber nicht schreiben. Mein Rechner stirbt gerade vor Lachen.
Jedoch bin ich mir ziemlich sicher: Wenn Außerirdische, in welcher Form auch immer sie existieren sollten, im Stande wären, uns zu besuchen, dann wären sie gleichzeitig intelligent genug, einen weiten Bogen um die Erde samt den dort wohnenden Spinnern zu machen.
tags: ausserirdische dracos reptos kleine graue holey helsing conrad esoterik rechtsesoterik ufo
Diagnose. Aufklärung. Gespräch.
Ich sah Herrn R., der gerade von mir zwei Wasserflaschen holte, an, daß er Gesprächsbedarf hatte. Meistens kann man den PatientInnen ansehen, ob sie reden wollen oder ob man sie besser in Ruhe läßt. Ich fragte ihn, ob er vielleicht nachher mal in Ruhe mit mir sprechen wollte.
Oh ja, sehr gerne, sagte er dankbar.
Am Vormittag war der Befund von der Pathologie gekommen. Und er wurde dann auch aufgeklärt. Ein T-Zell-Lymphom. Sehr bösartig. Am kommenden Tag schon sollte mit der Chemotherapie begonnen werden.
So holte ich ihn dann am frühen Abend in den Besprechungsraum, um dort ungestört und allein zu sprechen.
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Ja, das war ein ziemlich heftiger Schlag heute Vormittag für mich…
Das verstehe ich sehr gut, das geht allen so bei einer solchen Nachricht. Wie geht es Ihnen jetzt damit?
Hm. Ja. Nicht gut. Habe ich überhaupt eine Chance, wieder gesund zu werden?
Heilung kann Ihnen niemand versprechen. Aber unsere Ärzte empfehlen eine solch strapaziöse Therapie nicht, wenn Sie nicht wahrscheinlich davon profitieren. Zumindest sollte eine Besserung Ihres Zustandes drin sitzen. Das werden wir dann sehen. Ob und wie die Chemo anspricht und so.
Das hört sich zumindest nicht zu schlecht an….
Außerdem ist die Verträglichkeit des Giftzeugs viel besser als früher. Die Zusammenstellungen sind raffinierter, und die Medis gegen die Nebenwirkungen sind besser geworden, vor allem die gegen die Übelkeit. Man hört da ja immer so Horrorgeschichten, aber ich habe gesehen, daß vor fuffzehn Jahren einer mit Lungenkrebs sich während der Chemo die Seele aus dem Leib gekotzt hat, und kürzlich jemand mit gleicher Diagnose, dem war drei Tage ein wenig übel, weitere drei Tage hatte er wenig Appetit, und danach war er noch ein wenig schlapp, aber das war nicht so wild.
Da stehen immer tausend Nebenwirkungen in den Beipackzetteln, aber ob die dann auch alle so eintreten… Gucken Sie, ich muß auch mehrere durchaus nebenwirkungsträchtige Pillen schlucken. Wennse die Beipackzettel lesen, dann wird Ihnen schlecht. Und wat is? Gelegentlich habe ich etwas Zittern in den Fingern, und manchmal habe ich eine Zeitlang Dünnschiß. So what…
Bei der für Sie vorgesehenen Therapie können Sie aber ziemlich sicher davon ausgehen, daß die Haare bald weg sind.
Streicht sich grinsend über den Kopf: Naja, da is ja eh nich viel zu holen…
Außerdem gibts ziemlich viele Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen. Hier haben Sie uns, wie zum Beispiel jetzt mich, meine Kollegin hat heute Vormittags ja auch von unserem Seelsorger gesprochen, und draußen können Sie z.B. einen Psychologen oder noch besser einen Psychoonkologen aufsuchen, der Sie begleitet, und Selbsthilfegruppen gibt es da auch für, da können Sie sich auf Augenhöhe unterhalten, da haben alle das gleiche Problem. Das kann ungeheuer erleichtern.
Ich glaube, ich fühle mich etwas ruhiger. Danke, daß Sie sich die Zeit nehmen…
Das gehört zum Job. Wir alle lassen unsere Patienten nicht hängen mit sowas. Da könnte keiner von uns ruhig schlafen mit…
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Wir sprachen insgesamt etwa eine halbe Stunde miteinander. Zum Glück hatte ich auch die Zeit dafür. Pflege ist so viel mehr als Arschwischen….
tags: krebs lymphom t-zell-lymphom chemotherapie zytostatse zytostatikatherapie gespräch pflege krankenpflege onkologie