Viele Kinder leiden bereits in den frühen Lebensjahren an schielenden Augen, eine Sehschwäche, die oftmals von den Kinderärzten nicht erkannt wird. Dabei unterdrückt das Gehirn Informationen aus dem schielenden Auge um Doppelbilder zu vermeiden, so dass die Sehkraft trotz Sehhilfen geringer bleibt. Diese Sehschwäche wird auch “Lazy Eye“ oder Amblyopie in der Fachsprache genannt. Als Therapiemethode wird täglich für einige Stunden ein Pflaster auf das gesunde Auge geklebt, damit das schlechtere lernt, richtig zu sehen. Viele Eltern sorgen sich während dieser Zeit um die richtige Beschäftigung ihrer Schützlinge. Draussen herum zu toben birgt seine Gefahren, da das Gesichtsfeld eingeschränkt ist, jedoch könnten Computerspiele die Therapie unterstützen. Eine Studie aus Indien konnte zeigen, dass von 100 Patienten 30 ihre Sehkraft innerhalb eines Jahres massiv steigern konnte durch die tägliche Beschäftigung mit einem Computerspiel. Bereits eine Stunde pro Tag konzentriertes Fixieren des Bildschirms sollte ausreichen um eine Verbesserung zu erlangen. Ausserdem zeigt das Medikament Citicholin positive Wirkungen gegen die Schwachsichtigkeit. Dies wird sonst bei Schlaganfällen eingesetzt und soll Nervenzellen schützen. Bei einer Behandlung der Amblyopie ist der erste Schritt den Sehfehler so gut wie möglich mit einer Brille auszugleichen. Wenn sich dadurch aber keine seitengleiche Sehschärfe entwickelt, versuchen Fachleute das schwächere Auge zu trainieren. Dabei wird entweder das gesunde Auge mit einem Pflaster abgedeckt (Okklusion), oder es werden Atropintropfen hineingegeben. Der darin enthaltene Wirkstoff nimmt dem Auge die Fähigkeit sich auf verschiedene Entfernungen einzustellen. Durch Okklusion können 60 bis 90 Prozent der Kinder eine normale Sehschärfe erlangen. Dies kann bereits bei zwei Stunden Pflastertragedauer am Tag erreicht werden. In schwereren Fällen sind bis zu sechs Stunden nötig. Das wichtigste für den Erfolg einer Therapie ist der frühe Beginn, damit in der Schule dann keine Probleme auftauchen und sich die Schäden nicht unnötig verschlimmern. Augenärzte fordern ein Früherkennungsprogramm in der Schweiz, bei dem sich alle Kinder spätestens mit 30 bis 42 Monaten einem Screening zum Ausschluss der Amblyopie unterziehen. Denn wer als Kind nicht behandelt wird, bleibt meist zeit seines Lebens sehbehindert. Das schwächere Auge kann dabei immer weiter an Sehkraft verlieren. Früherkennung ist daher der einzige Weg zur vollständigen Heilung.
Related Posts
Happy Birthday Herr Reimann
DER BESTE HAUSMEISTER DER WELT HAT HEUTE GEBURTSTAG!
ALLES GUTE HERR REIMANN!!!!
Ohne Sie wüssten wir nicht mehr, wo uns der Kopf steht! (Geschweige denn, wo überhaupt irgendwas steht!)
Ihr doctr.com Team 🙂
vom Duzen und Siezen im Krankenhaus
Kollege Kodderschnauze, von dem in diesem Blog ja schon mal die Rede war hat das Problem auf seine Weise gelöst: Er duzt grundsätzlich jeden.
Auch Schwester Paula.
Das ist so eine ganz Förmliche, ältere, mit Brille und ganz verkniffenes Gesicht. Sie sitzt also im Dienstzimmer hinterm Schreibtisch.
Kollege K. kommt rein:”Tach Paula, kannste mir mall schnell die Akte XYZ raussuchen?”
Schwester P. schaut ihn strafend an:: “Für Sie immer noch SCHWESTER Paula, Herr Doktor!”
Kollege…
Zukunft und Zuversicht
Es sind die letzten Tage meines Abenteuers Auszeit. Ganz bewusst verbringe ich sie nicht in Gemeinschaft und nicht in einer großen Stadt. Ich habe mir Besinnung verordnet in Punta Rubia, einem winzigen Ort voller zusammengewürfelter Sommerfrische-Häuschen in Uruguay. Hier, am sturmumtosten Atlantik gibt es außer Wind und Wellen kaum etwas. Das macht nichts. Ich will lesen und schreiben, über Vergangenes und Zukünftiges nachdenken, aber vor allem im Jetzt sein. Das gelingt mir mehr oder weniger gut – je nach Tagesform.… weiter