Der erste Prototyp der bionischen Kontaktlinse ist bereits von Ingenieuren der Bionanotechnologie gebaut worden. Nach sieben Jahren habe sie es endlich geschafft Informationen auf eine Kontaktlinse zu übertragen und an einem lebenden Auge zu testen. Diese ist mit einem Nanoelektronischen Schaltkreis ausgestattet, das die Darstellung von Informationen im visuellen Feld ermöglicht. Dabei werden die Bilder direkt auf das Auge projiziert. Genauso wie bei den traditionellen Kontaktlinsen, soll die bionische Linse diskret und angenehm zu tragen sein. Der Unterschied besteht hier darin, dass nicht die Fehlsichtigkeit korrigiert werden soll, sondern dass Bilder bzw. Informationen und unsere reale Sicht überlagert werden und somit eine erweiterte Realität erzeugt wird. Wenn man sich nach den Forschungsergebnissen richtet, kann man sich schon bald auf die bionischen Linsen gefasst machen.
Für jeden klingt das natürlich nach Science-Fiction, aber der Fortschritt ist schon grösser als man zu denken vermag. Die Einrichtung, die aus Polymer und verschiedenen verbundenen Elementen besteht, ist folgendermassen zusammengesetzt: Eine winzige Antenne, ein Nanostromkreis und ein unsichtbarer Chip der sich inmitten der Linse befindet. Der Nanostromkreis soll die gesendeten Signale empfangen, die durch eine externe Quelle sowie einen integrierten metallischen Schaltkreis zusammengefügt werden. Diese Informationen werden als Energie gespeichert und zum Chip umgeleitet. Mittels eines winzigen LED wird dies schlussendlich auf dem Auge abgebildet.
Um die Augen nicht zu reizen und jegliche Risiken bezüglich der Hitzefreisetzung durch den durchsichtigen Nanostromkreis zu verhindern, haben die Forscher ebenfalls organische biologische Bestandteile angewendet. Der grosse Unterschied zur bekannten Kontaktlinse, der uns nämlich eine erweiterte Realität ermöglicht ist genialer als man sich vorstellen kann. Im Grunde genommen öffnet diese Technologie neue Wege zur Sicht. Die Applikationen sind nämlich vielfältig. Heutzutage gibt es schon Technologien im Mikroengineering, wobei z.B. Fussgänger, Autofahrer und Piloten bereits in ihrem Blickfeld diverse Parameter mittels GPS, Videospiele, Internet, Fernsehsendungen etc. darstellen können. Bald wird man vielleicht solche Technologien nicht mehr brauchen, sondern man muss nur noch die Linsen auftragen und kann somit das eigene Blickfeld erweitern. Der Gag daran ist, dass dies für andere nicht wahrnehmbar ist. Bevor aber die Bionischen Linsen auf den Markt kommen sind noch einige Hindernisse zu bewältigen. Unter anderem die Tatsache, dass momentan die Bestandteile aus Polyethylenterephthalat (PET) sind. Dieses erlaubt dem Auge nicht genügend Sauerstoff zu tanken, dadurch kann man die Linsen nicht mehr als einige Minuten lang auf den Augen lassen. Des Weiteren ist die Stromversorgung des Nanokreislaufes noch nicht genügend effizient. Wir kommen also zu dem Schluss, dass noch sehr viel Arbeit zu investieren ist, aber immerhin hat die erste Ausführung schon viel von sich hören lassen.