Das voll ausgebildete Gebiss eines erwachsenen Menschen umfasst 32 Zähne, vier davon sind Weisheitszähne. Die Weisheitszähne brechen erst in der späteren Jugend durch oder im Erwachsenenalter, möglicherweise aber auch gar nicht. Da hilft es auch eine zahngesunde Ernährung nicht.
Der Kiefer unserer Vorfahren war größer und 32 Zähne fanden bequem darin Platz. Der menschliche Kiefer hat sich im Laufe der Jahrtausende aber immer weiter verkleinert, sodass es heute für die Weisheitszähne häufig eng wird. Da die Weisheitszähne erst dann zum Vorschein kommen, wenn alle anderen Zähne schon da sind, kommt es häufig vor, dass die letzten Zähne schief in den Kiefer hineinwachsen oder nur teilweise durchbrechen.
Doch nicht immer müssen Weisheitszähne gleich entfernt werden. Früher wurden die „Achter“, wie der Zahnarzt die Weisheitszähne nennt, häufig prophylaktisch gezogen, da sie in dem Ruf standen, das Gebiss zu verschieben. Ob dies tatsächlich so ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Macht der Weisheitszahn keine Probleme, muss er, selbst wenn er schräg im Kiefer steht, nicht unbedingt entfernt werden. Eine Röntgenaufnahme des Gebisses verschafft Klarheit über die Lage der Weisheitszähne und darüber, ob sie möglicherweise andere Zahnwurzeln schädigen können. Weisheitszähne, die gar nicht durchbrechen, man nennt das „vollständige Retention“, machen oft keine Probleme und müssen dann auch nicht gezogen werden.
Anders verhält es sich mit sogenannten teilretinierten Weisheitszähnen, also denen, die unvollständig durchbrechen. Hier können sich in der Zahnfleischtasche leicht Keime ansiedeln und Entzündungen können die Folge sein. Diese sind nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern können auch die benachbarten gesunden Zähne in Mitleidenschaft ziehen. Auch Karies hat hier leichtes Spiel. Weisheitszähne können die Gesundheit der Nachbarzähne auch dann beeinträchtigen, wenn zu wenig Zwischenraum bleibt und die Zähne nicht mehr richtig gereinigt werden können. Raus müssen die Weisheitszähne (Weisheitszähne OP) auch dann, wenn die Wurzel entzündet ist oder die Zähne beim Beißen stören.
Schon in jungem Alter lässt sich gut einschätzen, wie viel Platz im Kiefer ist und ob die Weisheitszähne in späteren Jahren Probleme machen werden. Ist dies abzusehen, ist es leichter, sie bereits in der Jugend entfernen zu lassen, da die Zahnwurzeln noch nicht so lang sind und der Eingriff weniger schmerzhaft ist, seltener Komplikationen verursacht und die Wundheilung schneller verläuft.