Wie hoch die Dunkelziffer an (sexuellen) Übergriffen, Misshandlungen und Vergewaltigungen liegen mag ist kaum abzuschätzen. Sie dürfte aber nicht unerheblich sein, denn den Opfern wird oft eingeredet, dass sie selbst an der Situation Schuld sind, was natürlich nicht stimmt. Das Schweigen zu brechen ist aber sehr schwer, da es ein sehr unangenehmes und tabuisiertes Thema ist.
Etwas leichter machen will es die Aktionsgruppe Handeln gegen sexualisierte Gewalt mit ihrer Aktion “Ich habe nicht angezeigt, weil …”. Per anonymem Kommentar, Tweet (mit Hashtag #ichhabnichtangezeigt) oder Facebook-Kommentar können Betroffene hier von ihrem Leid erzählen, warum sie geschwiegen und keine Anzeige erstattet haben. Vorreiter sind ähnliche Kampagnen in England und Frankreich. Und wenn man sich das bisherige Feedback so ansieht merkt man sehr schnell, dass es sich leider nicht um Einzelschicksale handelt.
Die Aktion läuft noch bis 31. Mai 2012.