Hypericum perforatum, das Johanniskraut ist bekannt als mild wirkendes Antidepressivum.
Es ist aber wohl auch wirksam gegen Parodontitis. Laut einer an Tieren durchgeführten Studie wurden nach einer entsprechenden Behandlung deutlich weniger weiße Blutkörperchen im entzündeten Zahnfleischgewebe vorgefunden, was auf einen geringeren Entzündungsgrad schließen lässt. Darüber hinaus verringerten Johanniskrautgaben den Abbau des Kieferknochengewebes im entzündeten Bereich. Die Carstens Stiftung, die diese Ergebnisse veröffentlichte, bleibt aber erst einmal skeptisch: “Formal hat die Studie einige Schwächen im Design und der Darstellung der Ergebnisse, und es bleiben auch Detailfragen offen. Die dargestellten Unterschiede zwischen Placebo- und Johanniskrautbehandlung sind jedoch so groß, dass sich weitere Untersuchungen lohnen. Am Ende fehlt natürlich noch der Beweis für eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen.” Zitat der Carstens-Stiftung, 4.6.2011
Schon im Mittelalter war Johanniskraut als Wundheilmittel und als Antiphlogistikum bekannt und wurde von u.a. von Diuskurides und Hippokrates empfohlen. Begeisterte Anerkennung fand es auch bei Paracelsus, der es äußerlich als schmerzlinderndes, namentlich aber bei Wunden empfiehlt. Vgl. Madaus, Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, Band 2, S. 1588-1589. Die pharmakologische Forschung hat die entzündungshemmenden Eigenschaften bestätigt und dies durch die spezielle Wirkstoffkombination von Gerbstoffen und Flavonoiden erklärt. Allerdings scheinen sich die Pharmakologen auch einig zu sein, dass nur dem ölhaltigen Pflanzenauszug entsprechende deutliche antiphlogistische Eigenschaften inne wohnen:
Frohne, Heilpflanzenlexikon: “…ein Auszug aus der ganzen blühenden Pflanze mit fettem Öl dient als Wundheilmittel….”
Saller/Reichling/Hellenbrecht, Phytotherapie: “…Ölige Hypericum-Zubereitungen wirken antiphlogistisch…” und beziehen sich dabei auf die offizielle Pflanzen-Monografie der Kommission E.
Etwa 23 Millionen Deutsche zwischen 35 und 74 Jahren sollen laut der Carstens-Stiftung an Paradontitis leiden, die unbehandelt mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen, Diabetes und Risikoschwangerschaften einhergeht. Da lohnt sich doch allemal der Versuch mit Johanniskrautöl-Mundspülungen. Probieren wir es aus…