Die Tür springt auf und ein Einkaufswagen rollt in mein Arztzimmer.
“eh… Isse alles klar?”
Eh… Was isse klar?
Am Ende des Einkaufswagens steht eine eher schmächtig gebaute Gestalt mit Strubbelhaaren und Dreitagebart. Die Gestalt holt eine eindrucksvolle Bohrmaschine aus dem Einkaufswagen und setzt ein südländisches Latin-Lover-Lächeln auf. Dummerweise steh ich nicht auf Latin Lovers, zumindest nicht auf Männliche.
“ääh…. Darf man fragen, was das wird?”
“dauert nur eine kleine Moment!” sagt der Latin Lover und was er vielleicht sonst noch sagt, geht im Schlagbohrerlärm unter.
Ich habe Begriffen, dass es Klüger ist, jetzt das Feld zu Räumen. Ist ja eh dringend Zeit, mit der Visite anzufangen.
Oma Schniepelköter ist gerade dabei, mir die Konsistenz ihres letzten Stuhlgangs in lebhaftesten Farben zu schildern, da geht die Tür auf. Natürlich ohne Anklopfen. Herein schiebt sich der Einkaufswagen.
“kleine Moment nur, isse bald fertig…”
Ich überlasse Oma Schniepelköter ihrem Stuhlgang.
Wollte eh gerade weiter.
…Aber dann, auf dem Flur drehe ich mich nochmal um.
Zurück ins Zimmer. Tippe Mr. Latino vorsichtig auf die Schulter.
Der ist so perplex, dass er seine Bohrmschine fast fallen lässt und schaut mich wortlos an.
“Du, cheffe?”
Er nickt.
“welche Zimmer musst Du denn heute sonst noch anbohren?”
Bohrmeißel-Chef schüttelt den Kopf.
“Zimmer vierzehn vielleicht?”
“da isse doch gar nix..”
“doch, da isse ziemlich viel! Versprichst Du mir, dass du dort bohren wirst? Sagen wir in fünf Minuten?”
Er nickt langsam.
Ich klpofe ihm auf die Schulter.
“ich weiß doch, dass ich mich auf Dich verlassen kann!”
Gut gelaunt mache ich mich auf den Weg nach Zimmer vierzehn.
Da wohnt nämlich Herr Stroppke.