Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) teilte mit, dass hochauflösende Ultraschallbilder die korrekte Diagnose des Karpaltunnelsyndroms sehr verbessern können.
Das Karpaltunnelsyndrom, eine Erkrankung der Hand, bei der Entzündungen, Ödeme oder Tumoren auf die Handwurzelnerven drücken, wird durch elektrophysiologische Methoden diagnostiziert. Die Elektrophysiologie ist ein Untersuchungsverfahren der Neurologie, das die Signalübertragung der Nerven misst und Auskunft über deren Schädigungen geben kann. Wird die Sonographie ergänzend eingesetzt, so können nach Auffassung der DGKN die Ursachen von Beschwerden und Schmerzen in der Hand genauer geklärt werden, um das Karpaltunnelsyndrom als Ursache auszuschließen oder festzustellen. Professor Dr. med. Detlef Claus, 1. Sekretär der DGKN dazu: „Obwohl es sich um einen der häufigsten Nervenschäden handelt, werden Druckschädigungen häufig erst spät erkannt.“
Die Aufklärung der Ursachen ist von großer Bedeutung für die Vorbereitung von Eingriffen. Denn in der Regel ist beim Karpaltunnelsyndrom eine Operation notwendig, die den Druck auf die Nerven mindert. Eine solche Operation ist jedoch nicht risikolos und gelingt auch nicht immer. Je genauer die Operation geplant werden kann – und dazu können die hochauflösenden Ultraschallbilder eben beitragen – , desto höher sind die Aussichten auf Erfolg.
Die Ultraschalluntersuchung (Neurosonographie) sollte daher bei der Untersuchung von Handproblemen die Elektrophysiologie ergänzen, meint die DGKN. Die Untersuchungen sollten von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden. Die DGKN bietet dafür gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) eine spezielle Ausbildung an.