Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie unsere Lebensmittel hergestellt werden? Wissen Sie wie stark unsere Lebensmittel mit Pestiziden belastet ist? Und sind unsere Lebensmittel überhaupt noch wirkliche “Lebensmittel”? Wie schwer ist unsere Umwelt eigentlich schon geschädigt? Dieses Video versucht diese Fragen zu beantworten.
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Das Zitat zum Wochenende
“Die Literatur greift immer dem Leben vor. Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.” Zitat von: Oscar Wilde, geb. 1854, gest. 1900, war einer der bekanntesten irischen Schriftsteller. Sein berühmtestes Werk dürfte “Das Bildnis des Dorian Gray” sein, das Sie auch hier beim Gesundheits-Bookshop online bestellen können.
Schleichwerbeanfrage bei Selbsthilfeportal
Diese E-Mail erhielt ein grosses nicht-gewinnorientiertes Internet-Portal, das ehrenamtlich in Kooperation mit Selbsthilfeverbänden betrieben wird, von einer Werbeagentur:
gern möchten wir, im Zuge einer Kampagne für einen unserer Kunden, im Internet verstärkt auftreten und Media-/PR-Arbeit durchführen.
Ihre Mediadaten konnten wir direkt von Ihrer Website herunterladen, allerdings interessiert uns ferner ob es möglich ist mit Ihnen eine tiefergehende Kooperation einzugehen? Ist es beispielsweise möglich redaktionellen Content bei Ihnen einfließen zu lassen, oder einen ganzen “Krankheitsbereich” zu sponsern und mit Inhalten zu füllen? Weiterhin denken wir daran einen Expertenrat/-forum zu entwickeln/einzubinden.
Über eine baldige Antwort würden wir uns sehr freuen und danken Ihnen vorab für Ihre Mühen.
Mit freundlichen Grüßen
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Eigentlich hätte die Agentur das kürzer formulieren können:
“Geben Sie uns eine Stelle in Ihrer Site, wir kippen unsere Werbung als Content rein”.
In diesem Fall lief die Anfrage ins Leere. Ich schätze jedoch, dass der überwiegende Teil der Betreiber von medizinischen Angeboten im Internet die redaktionellen Grundsätze nicht so ernst nimmt. Allen Qualitätssiegeln zum Trotz.
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Die betreffende Internetseite bietet über einen Vermarkter auch Bannerwerbung an – daher die Mediadaten – aber Schleichwerbung scheint die Werbeagentur für effektiver zu halten.
Evidenzbasierte Mediziner entdecken die Transparenz
Jüngst war aufgeflogen, dass der einflussreiche Schmerzforscher Scott Reuben eine Reihe von Studien frei erfunden hatte, die zu einem großen Teil von Pfizer und Purdue (in Deutschland Mundipharma) finanziert worden waren. Reubens Veröffentlichungen fielen stets positiv für die einschlägigen Produkte der Geldgeber aus und hatten auch Eingang in die deutschen Leitlinien zur Akutschmerztherapie gefunden.
In der deutschen Presse meldeten sich daraufhin eine ganze Reihe von Schmerzexperten zu Wort, die einen Einfluss der gefälschten Studien auf die deutsche Therapiepraxis zum Schaden von Patienten trotz des Eingangs in die Leitlinien unisono als eher unwahrscheinlich bezeichneten. Uns fiel auf, dass die zitierten Experten noch eine weitere Gemeinsamkeit haben: Sie verfügen über finanzielle Verbindungen zu Pfizer und/oder Mundipharma, die in den Presseartikeln nicht zur Sprache kamen.
Pikanter Aspekt am Rande: Bei Prof. Edmund Neugebauer, der u.a. in der Süddeutschen Zeitung zitiert worden war und dessen finanzielle Verbindungen zu Pfizer wir erst nach vergleichsweise intensiver Recherche zu Tage förderten – die entsprechende Seite war nicht im Google-Suchindex enthalten – handelt es sich um den 1. Stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM), eines Vereins, der sich der streng wissenschaftlichen Bewertung von medizinischen Behandlungen verschrieben hat und deshalb von der Pharmaindustrie eher als Gegner denn als Freund betrachtet wird.
Offenbar wachgerüttelt durch unseren Artikel, ist das DNEbM nun in die Offensive gegangen. In einer Pressemitteilung des DNEbM heißt es:
Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (DNEbM) will zur Auflösung dieses Dilemmas beitragen. Es hält dazu eine unvoreingenommene und sachliche Auseinandersetzung mit den Fragen und Problemen für nötig, welche Interessenkonflikte aufwerfen.
Ein transparenter Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten ist schließlich auch nötig, um das Vertrauen in Wissenschaft und Forschung zu erhalten.
Aus dieser Überzeugung heraus, veröffentlichen die Mitglieder des Vorstands und die Beisitzer des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V. am 6. Mai 2009 Erklärungen zu ihren potenziellen Interessenkonflikten auf der Netzwerk-Internetseite: http://www.ebm-netzwerk.de/wir_ueber_uns/interressenkonflikte.
Eine kurze Durchsicht der angegebenen Interessenkonflikte zeigt, dass im Kreis der DNEbM-Funktionäre nur Neugebauer recht intensive finanzielle Verbindungen zur Pharmaindustrie zu pflegen scheint. Eine Beratungstätigkeit für Pfizer im Zusammenhang mit der offenbar im Hintergrund von Pfizer initiierten und/oder getragenen Initiative Schmerzfreie Klinik, die er an anderer Stelle nennt, gibt Neugebauer in dieser Erklärung nicht an. Weiterhin vermeldet er eine Vortragstätigkeit u.a. für den Pfizer-Konzern und gibt nun auch Verbindungen zu anderen Pharmakonzernen an, darunter Mundipharma. Während die Erklärungen seiner Kollegen überwiegend stärker ins Detail gehen, verzichtet Neugebauer auf Aussagen über die Höhe der erhaltenen Honorare.