Augen und Tennis

Wie bei meisten Sportarten wird auch beim Tennis eine optimale Sehleistung vorausgesetzt. Während dem Spiel werden die Augen ausserordentlich stark beansprucht. Das Auge muss sich an die verschiedenen Lichtverhältnisse anpassen sowie sich an Bewegungen und Höhen adaptieren. Nur wer eine klare visuelle Wahrnehmung vorweisen kann, erbringt auch eine Spitzenleistung. Die visuelle Wahrnehmung dient beim Sport zur Kontrolle der Eigenbewegung sowie zur Erfassung der Fremdbewegung, des Weiteren ist sie für die Orientierung von grosser Bedeutung. Beim Tennis, zum Beispiel, tritt vor allem die reaktive und antizipative Gabe hervor. Der Ausgangspunkt davon besteht hauptsächlich aus Informationen, die über das Auge aufgenommen werden. Deshalb wird für das visuelle Erfassen und die Verarbeitung der Flugwelle der Bälle und des Gegnerverhaltens sehr gut entwickelte Begabung gefordert. Besonders in den Bereichen des Bewegungssehens und der Tiefenwahrnehmung sind dies ganz wichtige Punkte. An der Universität Bochum wurde eine langjährige Studie durchgeführt um herauszufinden, welche Bedeutung eine gute Bewegungs- und Tiefenwahrnehmung für das Erreichen sportlicher Höchstleistungen im Tennissport hat. Dazu wurden am Lehrstuhl für Sportmedizin weit über 1000 Spitzen- und BreitensportlerInnen sowie “Laiensportler” im Hinblick auf deren Sehleistung analysiert. Bei der Verfolgung der bewegenden Objekte, mussten die Sportler vorab versuchen das Objekt mit Hilfe von Augenfolgebewegungen zu erfassen. Augenfolgebewegungen ermöglichen nämlich eine kontinuierliche Verfolgung des Objektes. Die Resultate zeigten, dass die Sehschärfe nur nebenbei ausschlaggebend ist. Viel wichtiger ist die koordinative Leistungsfähigkeit der Augenmuskulatur. Spieler, die eine höhere Ortungsgeschwindigkeit erreichen, sind auch tendenziell die besser platzierten. Die Trainierbarkeit dieser Ortungsgeschwindigkeit und der koordinativen Leistungsfähigkeit der Augen wurde auch in anderen Laborversuchen nachgewiesen. Na dann, wer ein Spitzensportler werden will, der muss einfach nur trainieren, tranieren, tranieren, denn wir wissen ja: Übung macht den Meister!

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