So schnell kann ein Jahr vergehen: Am 14. Juni mischt sich das medproduction-Team wieder unter das laufende Volk beim HRS BusinessRun Cologne 2012. Ich bin bereits zum zweiten Mal dabei – höchste Zeit also, um Bilanz zu ziehen: Ist unser Team in diesem Jahr (noch) besser vorbereitet als im letzten? Was ist übrig geblieben von den guten Vorsätzen? Ich für meinen Teil kann da nur sagen: Hauptsache ich laufe dieses Mal mit Musik, denn die hat im letzten Jahr eindeutig gefehlt! Ein wichtiger Teil meiner Vorbereitung steht jedoch noch aus: Ich benötige kurzfristig neue Laufschuhe. Keine leichte Aufgabe, denn beim Kauf gibt es einiges zu beachten.
In diesem Jahr hat im medproduction-Team eine kleine Umverteilung stattgefunden: Statt mit sechs Läufern gehen wir am 14. Juni nur noch mit drei Läufern an den Start – somit wächst unsere “Cheerleader”-Gruppe, die uns im letzten Jahr im Ziel einen tollen Empfang beschert hat. Diese Vorstellung sollte doch ausreichen, um die Läufer zu Höchstleistungen zu motivieren!
Und wie sieht es mit dem Trainingszustand aus? Zugegeben – während wir im letzten Jahr regelmäßig gemeinsam unsere Runden am Rhein gedreht haben, um uns auf den Lauf vorzubereiten, sehen wir der Sache in diesem Jahr wesentlich gelassener entgegen. Jeder trainiert ein wenig für sich, das muss reichen; den letzten BusinessRun haben wir schließlich auch alle überlebt! Fünf Kilometer sind ja auch nicht die Welt, und die Leistung steht bei diesem Lauf schließlich nicht im Vordergrund, sondern der Teamgeist. In sportlicher Hinsicht habe ich mich dieses Mal aber insofern besser vorbereitet, als dass ich mehr Krafttraining gemacht habe. Dadurch dürfte mein Knie bzw. mein Kreuzbandriss aus dem Jahr 2006 mir beim Laufen etwas weniger Probleme bereiten als im letzten Jahr. Hoffe ich jedenfalls!
Eigentlich könnte ich dem Lauf jetzt sorglos entgegen sehen, wäre nicht vor kurzem die Sohle meiner Laufschuhe durchgebrochen. Jetzt stehe ich vor der Frage: Laufe ich lieber mit diesen alten Schuhen oder kaufe ich mir kurzfristig noch neue? Da der Schuh mit der kaputten Sohle jedoch gar keine Dämpfung mehr bietet, werde ich mich wohl für die zweite Variante entscheiden. Dabei kommt natürlich die Frage auf: Was muss ich überhaupt beim Kauf beachten? Hier einige Tipps für den Laufschuhkauf:
- Suchen Sie ein Laufsportgeschäft auf und lassen Sie sich von geschultem Personal beraten.
- Bringen Sie Ihre alten Laufschuhe zum Kauf mit. Fachverkäufer können aus Ihren alten Laufschuhen viel über Ihr Laufverhalten ablesen. Weiteren Aufschluss gibt eine Laufanalyse, die in einigen Fachgeschäften kostenlos angeboten wird.
- Da die Füße im Laufe des Tages anschwellen, empfiehlt es sich, die Laufschuhe am Nachmittag zu kaufen.
- Tragen Sie beim Anprobieren Laufsocken.
- Achten Sie auf die richtige Passform der Schuhe und nicht auf die Schuhgröße. Generell gilt: Laufschuhe sollten etwas größer sein als Straßenschuhe.
- Stehen Sie bei der Anprobe mit dem ganzen Gewicht auf dem Fuß, sodass Sie messen können, wie groß der freie Raum im Zehenbereich ist. Als optimal gilt die sogenannte Daumenregel. Diese besagt, dass Ihr Daumen (nicht der des Verkäufers!) zwischen Ihren großen Zeh und die Schuhspitze passen sollte.
- Teilen Sie es dem Verkäufer mit, wenn Sie eine Fußfehlstellung haben. Denn je nachdem um welche Fehlstellung es sich handelt, benötigen Sie einen anderen Schuh.
- Berichten Sie dem Verkäufer auch von früheren Verletzungen. Hatten Sie z.B. Schienbeinschmerzen oder Probleme mit den Gelenken (Knie, Fußgelenke, Hüften)?
- Benötigen Sie Laufschuhe für den Rückfuß- oder für den Ballenlauf?
- Richten Sie sich bei der Wahl des Profils und der Dämpfung nach dem Untergrund, auf dem Sie laufen.
- Achten Sie darauf, dass die Schuhe mit Reflektoren ausgestattet sind, um mehr Sicherheit im Dunkeln zu gewährleisten.
- Das Obermaterial sollte atmungsaktiv sein.
- Bei schweren bzw. übergewichtigen Läufern sind insbesondere die Dämpfung und die Stabilität des Laufschuhs wichtig; leichte Trainingsschuhe sind hier in der Regel nicht empfehlenswert.
- Laufschuhe für Frauen sind in der Regel enger geschnitten als Männerlaufschuhe, zudem ist der Fersenbereich schmaler. Etwa 25 Prozent der Frauen haben jedoch Füße, die besser an Männerlaufschuhe angepasst sind. Beim Kauf sollten Frauen immer erst Frauenmodelle anprobieren. Erst wenn diese nicht passen, sollten Modelle für Männer getestet werden.
- Fazit: Den universell für alle passenden Laufschuh gibt es nicht. Die Wahl richtet sich immer nach den individuellen körperlichen Bedingungen (z.B. Gewicht und Größe des Läufers, Fehlstellungen) und dem Einsatzgebiet (Straße oder Waldweg? Sommer oder Winter? etc.). Da die Fachgeschäfte eine riesige Auswahl an Laufschuhmodellen anbieten, sollte sich jeder Läufer individuell beraten lassen, um den geeigneten Laufschuh zu finden. Auch Fachzeitschriften wie z.B. Runner´s World, die häufiger Laufschuhtests enthalten, können hilfreich sein. Im Internet gibt es zudem spezielle Laufschuhfinder.
Soweit, so gut. Mit diesen Informationen werde ich mich demnächst in ein Laufgeschäft begeben und mir die passenden Schuhe zulegen. Klar, ein bisschen kurzfristig ist es schon, denn Laufschuhe sollte man normalerweise erst einlaufen, bevor man mit ihnen einen “längeren” Lauf antritt. Doch für mich heißt es jetzt: Improvisieren! Und da ich in diesem Jahr auf jeden Fall mit meinem MP3-Player laufen werde, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Denn mit guter Musik sind doch eventuelle Blasen gleich viel besser zu ertragen!
Informationen zum BusinessRun 2012 finden Sie hier: www.business-run-cologne.de.
Quellen:
Steffny, H.: Optimales Lauftraining. Südwest Verlag, 2009
Weber, U.: Das Ausrüstungs-Handbuch für Läufer – Runner’s World. Meyer & Meyer Verlag, 2009
Galloway B., Galloway J.: Galloways Laufbuch für Frauen – Runner’s World. Meyer & Meyer Verlag, 2008
Steffens, T.: Basisbuch Laufen – Runner’s World. Meyer & Meyer Verlag, 2009