Ein Bericht von Antje Erencin, Silvia Pärisch und Sebastian Zucker aus Kalkutta, Indien
Seit dem Umzug der German Doctors im Februar 2012 ins Pushpa-Home an der Andul Road werden die German Doctors jeden Morgen mit freundlichen “Good Morning Doctor”-Rufen begrüßt. Wir German Doctors wohnen in der zweiten Etage, in der sich – im anderen Flügel – auch die Kinderstation befindet. Im Parterre ist die Kinder-Tuberkulose-Station. Die Kinder dort sind oft über Monate in stationärer Behandlung und freuen sich über jede Abwechslung. Es ist herzerweichend, wie sie jeden Tag herbeispringen und uns Doctors mit ihren kleinen Englisch-Kenntnissen und Tanzeinlagen erfreuen.
Hier in Kalkutta hat der Monsun eingesetzt und damit die große Hitze des Monats Mai mit oft über 40°C abgelöst. Die Erleichterung über erträglichere Temperaturen wird von der Sorge begleitet, wie sich die Wohnbedingungen der vielen Slum-Bewohner jetzt noch weiter verschlechtern. Wir sehen jeden Tag unzählbare Menschen, die unter Plastikfetzen am Straßenrand “leben” oder noch nicht einmal ein solches “Plastikdach” über dem Kopf haben. Vermutlich wird sich jetzt auch das Krankheitsspektrum ein wenig hin zu akuten Lungen- und Darminfektionen verschieben.
Medizinisch hat uns German Doctors in den letzten Tagen eine schier unglaubliche Häufung von Wirbelsäulen-Tuberkulose, sehr oft bei Kindern, sprachlos gemacht. Jede Form von Tuberkulose ist hier in Kalkutta nach wie vor Inhalt des täglichen Ambulanzalltags.
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