Etwas Gutes hat die Präsentation des Films „Inklusion — Gemeinsam anders“ gebracht. Auf der zugehörigen Webseite der ARD wird der Begriff „Inklusion“ auf eine Art besprochen, die schon gegenüber anderer Artikel so mancher Presseprodukte hervorsticht. Inklusion bedeutet eben nicht einfach, alle gehen auf die gleiche Schule:
„“Inklusion” bedeutet, dass alle Menschen das gleiche Recht auf volle Teilhabe an der Gesellschaft haben und zwar unabhängig davon, ob und wie stark Einzelne dabei unterstützt werden müssen. Bestehende Strukturen und Auffassungen sollen so verändert werden, dass die Unterschiedlichkeit der Menschen zur Normalität wird.“ aus: Inklusion – Gemeinsam anders. DasErste.de. http://www.daserste.de/unterhaltung/film/filmmittwoch-im-ersten/sendung/2012/inklusion-gemeinsam-anders-100.html. 05/2012
Deutlich wird bei diesem Artikel, dass eine Abgrenzung zur Integration besprochen wird. Ich sehe diese Erläuterung als zu schmal, denn eine erfolgreiche Integration kann eben auch das erwirken, was mit dem Zitat über Inklusion angestrebt wird:
„Anders als etwa bei der “Integration” geht es hierbei also nicht so sehr um die Eingliederung von bisher ausgeschlossenen Personen in eine bestehende Gruppe als vielmehr um die grundsätzliche Anerkennung von Unterschiedlichkeiten und den Abbau von Barrieren jeglicher Art. Eine Person – egal wie anders sie sein mag – wird als Bereicherung für die Gruppe betrachtet und kann so auf ihre eigene Art wertvolle Leistungen erbringen.“aus: Inklusion – Gemeinsam anders. DasErste.de. http://www.daserste.de/unterhaltung/film/filmmittwoch-im-ersten/sendung/2012/inklusion-gemeinsam-anders-100.html. 05/2012
Denn für eine „ehrliche“ Integration komme ich nicht an der Einstellung vorbei, den zu integrierenden Menschen als eine Bereicherung für unser gesellschaftliches Leben zu sehen. Ohne Wertschätzung des Anderen, des Anderssein kann ich nicht etwas in bestehende Strukturen eingliedern. Ich muss die Bereitschaft entwickeln, meine Strukturen, Werte und Ideen vom Zusammenleben soweit zu ändern, dass ich die betroffenen Menschen in mein „System“ einbinden kann. Es ist ein Verhalten, was ich eh täglich pflegen und üben muss, wenn ich gut mit anderen Menschen, wie meiner Familie, zusammen leben möchte und nicht isoliert.
Inklusion — klappt eh nicht; dies wird klar, wenn in einzelnen Bereiche der Gesellschaft die Belange der anderen „vergessen“ werden. Betrachte ich eine Baustelle. Erst heute kam ich an einer vorbei, wo ein/e Rollstuhlnutzer/-in keine Chance hätte. Aber nicht nur diese Menschen, sondern auch die Eltern mit Kinderwagen. Wenn in Deutschland Baustellen regulär rollstuhlgerecht gestaltet werden, vielleicht kann ich dann sagen: Inklusion, dies könnte was werden.