Anbei ein Gastbeitrag von Boreal aus dem Alltag in einer deutschen Apotheke.
Ich hoffe sehr, für Euch Schweizer, das Ihr niemals den Irrsinn im Deutschen System mitmachen müsst. Ich habe selber beim Schreiben mit dem Kopf geschüttelt, wie krank das System eigentlich ist. Eigentlich ist es ein Wunder, das es nicht noch mehr Falschabgaben gibt. Nicht mehr der Patient steht im Mittelpunkt, sondern der Kassenirrsinn.
Ich würde mich freuen, wenn ich als Apothekerin mehr auf meine Patienten eingehen könnte.
Nachdem Pharmama gezeigt hat, wie es in der Schweiz läuft, wollte ich nun zeigen, wie es mit der fiktiven Patientin, gesetzlich versichert (Kassenpatientin) in Deutschland läuft.
Wir nehmen an Frau Müller-Meyer-Richner kommt in die Apotheke mit 3 Rezepten, die sie bekommen hat. Zwei der Rezepte vom Hausarzt vor einigen Tagen, ein anderes vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt bei dem sie heute war.
Ich kenne Frau Müller-Meyer-Richner zumindest vom sehen, da sie bereits Medikamente bei uns bezogen hat. Zuallererst überprüfe ich, ob Sie eine Kundenkarte bei uns hat, da meine Arbeit dadurch deutlich leichter wird. Auf der Kundenkarte, bzw. genauer bei uns im Computer, es wird nichts auf der Karte gespeichert, kann ich sehen, welche Medikamente und von welchen Firmen Frau Müller-Meyer-Richner zuletzt bei uns bezogen hat. Außerdem kann ich Allergien und Unverträglichkeiten vermerken.
Einfach so, ohne ausdrückliche Erlaubnis darf ich keine Kundenkarte anlegen. Leider hat Frau Müller-Meyer-Richner keine Kundenkarte bei uns.
Sie reicht mir nun Ihre Rezepte.
Rezept 1:
L-Thyroxin 125µg 100st
X Torasemid 10mg 100st
X Calcimagon D3 100st Diagnose: OsteoporoseRezept 2:
Marcumar 98st N3
Sortis 20mg 100stRezept 3:
Clarithromycin 500 mg 14st 1-0-1
Zuallererst gebe ich die Kassennummer ein. Die wichtigsten Kassennummern habe ich als Schnellwahl im Computer. Das ist deshalb wichtig, weil für jede Kasse andere Rabattverträge gelten und damit andere Firmen bevorzugt werden. Die Rabattverträge gelten für 24 Monate.
Nehmen wir an, Frau Müller-Meyer-Richner ist bei der AOK versichert.
Beim L-Thyroxin geht es aber schon los. Das Schilddrüsenhormon ist sehr wirksam und wird deshalb in Mikrogramm verabreicht. Ein Mikrogramm ist ein Tausendstel Milligramm und somit ist in einer Tablette nur ganz wenig Wirkstoff enthalten. Die Tablette besteht daher zu mehr als 95 % aus Hilfsstoffen, außerdem kann eine Tablette sehr doll zusammen gepresst sein oder nur sehr wenig. Das kann aber schon große Unterschiede bei der Freisetzung ausmachen und im schlimmsten Fall wird bei einem Wechsel der Firma hier eine neue Einstellung erforderlich.
Apothekerin: „Frau Müller-Meyer-Richner, welche Firma hatten Sie denn das letzte mal bei den Schilddrüsentabletten?“
Frau M-M-R: „Ach das war so ne längliche Schachtel. Wie das genau heißt, weiß ich aber nicht mehr.“
Ich habe eine aufgrund der Info „Länglich“ eineVermutung und gehe an die Schublade. Die anderen Firmen haben alle viereckige Packungen.
„Sah die vielleicht so aus?“ Ich halte L-Thyroxin Henning 125 100 Stück in der Hand und lege Ihr die Packung vor.
Frau M-M-R: „Ja, genau die ist es!“
Erleichterung bei der Patientin und bei mir. Ich scanne die Packung ab und schaue, ob die Firma Henning im Rabattvertrag ist. Ist Sie.
Ich frage noch nach: “Wie nehmen sie diese ein? Eine morgens mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück?“ Frau Müller-Meyer-Richner nickt bestätigend.
Nächstes Medikament: Torasemid, gegen Bluthochdruck. Sie wirkt entwässernd. Der Arzt hat auch hier keine Firma ausgesucht, so dass ich die Wirkstoffsuche im Computer bemühen muss. Allerdings hat er ein Aut Idem Kreuz gesetzt, was bei einer Wirkstoffverordnung überhaupt keinen Sinn ergibt. Mit dem Kreuz soll normalerweise ausgedrückt werden, das der Arzt nur eine bestimmte Firma wünscht. Bei dem Schilddrüsenhormon hätte es also Sinn gemacht. Bei der Wirkstoffverordnung ignoriere ich das Kreuz einfach. Manchmal verklickt sich der Arzt oder die Arzthelferin.
Ich gebe in den Computer in die Wirkstoffsuche ein: ws# torasemid und warte. Das dauert immer gefühlte Ewigkeiten, weil der Computer die gesamte Datenbank in allen Stärken und Packungsgrössen durchsuchen muss, bis er mir die jeweiligen Rabatt Partner der AOK anzeigt. Mir werden 3 verschiedene Firmen angezeigt, wovon wir auch 2 am Lager haben.
Ich schaue fragend zu Frau Müller-Meyer-Richner vom Bildschirm hoch: “Bei der Wassertablette, dem Torasemid hatten Sie da die Rot Weiße Packung (Firma AL) oder die weiß blaue (Firma Hexal)?”
Die Dritte Firma nenne ich erstmal nicht, da wir diese nicht am Lager haben und Frau Müller-Meyer-Richner regelmäßig zu uns kommt. Die Wahrscheinlichkeit ist daher gering, dass Sie die 3te Firma hat, welche wir jedes Mal für Sie bestellen müssten. Wir haben auch so schon 3 Schubladen voll mit Torasemid in verschiedenen Stärken und von verschiedenen Firmen.
FrauM-M-R: „ Die Rot weiße Packung.“
Ich übernehme in den Computer, auf die Kasse Torasemid AL 10mg 100Stück.
Das letzte Medikament auf dem Kassenrezept ist das Calcimagon D3. Mehr als 3 Medikamente können aus Abrechnungstechnischen Gründen nicht auf ein Kassenrezept geschrieben werden. Auch hier hat der Doktor wieder das Aut Idem Kreuz gesetzt. Jetzt ist es egal, ob es einen Rabattvertrag mit der Kasse gibt. Der Doktor möchte nur dieses Präparat und kein anderes. Allerdings tauchen auch hier wieder mehrere Probleme auf. Von Calcimagon D3 gibt es keine 100 stück Packung sondern eine 112 Stück Packung. Gebe ich jetzt aber ohne Rücksprache mit dem Arzt einfach die 112 Stück Packung ab, dann bekomme ich in ca einem Jahr Post von der Krankenkasse, die mir mitteilt, ich hätte nicht das abgegeben, was der Arzt aufgeschrieben hat sondern eine falsche Größe und deswegen bezahlen sie das gar nicht. Dass mein Chef die Packung aber beim Großhandel eingekauft hat und schon lange bezahlt hat, ist hierbei egal. Den Betrag könnte mein Chef dann voll abschreiben. Die Krankenkasse weiß, dass es keine 100 stück Packung gibt, aber das zählt nicht. Das Rezept ist falsch ausgeschrieben. Zusätzlich geht ein Feld an der Kasse auf, wo steht, dass das Präparat nur in Ausnahmefällen von der Kasse erstattet wird. Bei den Ausnahmen ist die Diagnose Osteoporose aber gelistet. Die Krankenkasse übernimmt es also, wenn ich mir ein neues Rezept über 112 Stück besorge.
Ich sage zu Frau Müller-Meyer-Richner: “Einen kleinen Moment bitte, ich muss mal eben mit der Arztpraxis telefonieren. Das Calcimagon ist so falsch aufgeschrieben.“
Beim Telefonat mit der Arztpraxis wird klar, das der Arzthelferin nicht bewusst war, das es keine 100 Stück Packung gibt. Da die Arztpraxis glücklicherweise im selben Ort liegt, wie die Apotheke, sprechen wir ab, das wir als Apotheke in nächster Zeit in die Arztpraxis gehen und dort das Rezept abstempeln lassen. Das heißt, ich streiche die 100 Stück durch und schreibe 112 Stück daneben. Damit aber die Kasse sieht, dass weder die Patientin, noch die Apotheke geschummelt hat, macht die Praxis einen Stempel neben die geänderte Zahl und der Arzt macht noch sein Namenskürzel und das Änderungsdatum daneben. Ich mache einen kleinen Klebezettel auf das Rezept, um es bei der Durchsicht der Rezepte rauszunehmen und es auf den Stapel „Rezepte zum ändern“ zu legen.
Nachdem wir nun also die Abrechnungsfragen geklärt haben, spreche ich mit Frau Müller-Meyer-Richner auch die Einnahmeproblematik des Calciums mit dem Schilddrüsenhormon durch. Frau Müller-Meyer-Richner ist ganz erstaunt, so nimmt Sie dieses im Gegensatz zur Dame aus der Schweiz schon seit Jahren ein und Sie hat dieses immer morgens eingenommen. Ihr war gar nicht bewusst, dass Sie die beiden Medikamente nicht zusammen einnehmen darf.
Ich rufe also noch mal in der Arztpraxis an und versuche mit dem Arzt zu sprechen. Wenn Frau Müller-Meyer-Richner nun neu einfach das Calcimagon mittags einnimmt, besteht die Gefahr, dass Sie zuviel Schilddrüsenhormon im Blut hat. Das Calcium fängt dann ja kein Schilddrüsenhormon mehr ab. Nachdem ich das der Arzthelferin erklärt habe, die von der Problematik auch nichts wusste, werde ich endlich zum Arzt durchgestellt. Der Arzt spricht mit mir ab, dass Frau Müller-Meyer-Richner an der bisherigen Falscheinnahme nichts ändern soll. Sie wird in den nächsten Wochen mit engmaschigen Blutkontrollen auf die richtige Einnahme und Schilddrüsenhormondosis umgestellt.
Ich gebe das nächste Medikament ein und weiß vorher schon, dass auch hier ein Austausch gegen eine andere Firma droht. Hinzukommt, das die AOK seit April diesen Jahres neue Rabattverträge abgeschlossen hat und wir auch hier eine neue Firma abgeben sollen. Marcumar – ein Mittel zur Blutverdünnung. Auf die Problematik bei der Blutverdünnung ist Pharmama schon sehr ausführlich eingegangen, daher ist auch hier klar, dass die Patientin ähnlich wie beim Schilddrüsenhormon einfach die bisherige Firma bekommen sollte.
Ich frage daher auch bei diesem Präparat nach, welche Firma Frau Müller-Meyer-Richner vorher hatte.
Sie sagt: „ Ach, zuerst hatte ich Marcumar, aber das war der Kasse zu teuer, daher habe ich die letzten Male auch etwas anderes bekommen. Moment, da habe ich den Schnipsel von der Lasche abgerissen. Sie haben ja letztes Mal schon so lange gesucht.“
Freundlich lächelnd hält sie mir Marcuphen v ct 100stück entgegen. Hmmm, wenn ich mich richtig erinnere, dann waren die vorher im Vertrag. Jetzt ist es wieder eine andere Firma. Ich suche das Sonderkennzeichen für Pharmazeutische Bedenken aus dem Computer und teile der Krankenkasse somit mit, das ich Gründe habe, warum ich ich Marcuphen v ct 100stück abgebe und nicht Phenprogamma. Jetzt wieder auf Marcumar zurückzutauschen macht einfach keinen Sinn, um eine erneute Einstellung der Blutgerinnung zu vermeiden. Für Marcumar müsste Frau Müller-Meyer-Richner auch noch neben den 5 Euro Zuzahlung einen Eigenanteil von 4,95 Euro also insgesamt 9,95 zahlen, da die Kasse Marcumar nicht mehr voll bezahlt. Das hat was mit den Festbetragsgrenzen zu tun. Eine Errungenschaft aus einer Gesundheitsreform vor ein paar Jahren. Ich vermerke handschriftlich auf dem Rezept:
Pharmazeutische Bedenken: Kein Austausch gegen Rabatt AM um Blutgerinnungseinstellung nicht zu gefährden.
Ich übernehme Marcuphen v ct 100 stück in die Kasse. Hier brauche ich die Stückzahl auf dem Rezept nicht ändern zu lassen, weil es eine Gesetzesänderung bei der Packungssgrössenverordnung gegeben hat. Die Normgrösse N3 beim Wirkstoff Phenprocoumon(der Wirkstoff von Marcumar) ist 100 Stück plus oder minus 5 %, womit ich also zwischen 95 und 105 Tabletten abgeben kann.
Sortis –Ein Mittel zur Cholesterinsenkung (die Blutfette) und auch zur Vorbeugung bei Risikopatienten gegen Herzprobleme. Frau Müller-Meyer-Richner hat es schon lange. Da sie Simvastatin, nicht gut vertragen hat, hatte Sie bisher immer das Original Sortis. Da Sortis mit dem Wirkstoff Atorvastatin aber in die Festbetragsgruppe der Statine eingeordnet war, musste sie bisher für die Packung Sortis 20mg 100stück einen Eigenanteil von 135,69 Euro bezahlen plus 5 Euro Rezeptgebühr. Endlich gibt es Atorvastatin auch als Generikum. Der Patentschutz ist abgelaufen.
Ich sage also zu Ihr: „Liebe Frau Müller-Meyer-Richner. Ich habe eine gute Nachricht für Sie! Das Sortis gibt es jetzt auch als günstiges Generikum von anderen Firmen. Wenn Sie es von einer anderen Firma nehmen, dann entfällt für Sie der Eigenanteil.“
Frau Müller-Meyer-Richner guckt skeptisch:“ Ich hatte doch so große Probleme mit dem anderen Simvastatin, da bezahle ich lieber den Eigenanteil weiter.“
„Nein, Nein Frau Müller-Meyer-Richner, es enthält den gleichen Inhaltsstoff wie das Sortis, aber sie können sich die 135,69 Euro sparen.“
„Na, wenn das so ist, dann werde ich das mal versuchen.“
Ich nicke ihr freundlich zu und übernehme Atorvastatin 20mg Hexal 100stück in die Kasse.
Jetzt hat Sie noch ein Rezept von einem anderen Arzt
Clarithromycin 500 mg 14stück 1-0-1
Das ist ein Antibiotikum. Ich bemühe also wieder die Wirkstoffsuche im Computer. Während ich den Namen in den Computer eintippe, fängt Frau Müller-Meyer-Richner an zu reden.
„Das ist aber kein Penicillin, was mir der Doktor da aufgeschrieben hat, oder? Das vertrage ich nämlich nicht!“
Mist! Es ist zwar kein Penicillin, aber obwohl ich 14 Stück eingegeben habe, sind als Rabatt Artikel nur Packungen mit 12 Stück gelistet. Das geht natürlich gar nicht. Der Arzt wird sich ja was dabei gedacht haben, wenn er 14 Stück aufschreibt. Ich suche also ein anderes Präparat raus, welches 14 Stück enthält. Noch das Sonderkennzeichen drauf und handschriftliche Begründung auf das Rezept.
Jetzt leuchtet auch noch der Bildschirm rot auf, eine schwerwiegende Wechselwirkung zwischen dem Sortis/Atorvastatin und dem Clarithromycin. Pharmama hat es ja schon erklärt.
„Ach Mensch, Frau Müller-Meyer-Richner, hier ist ja heute wirklich der Wurm drin. Ich muss noch mal telefonieren, aber diesmal mit dem anderen Arzt. Ich bin gleich wieder bei Ihnen.“
Ich erkläre der Arzthelferin die Problematik, die mich dann auch an den Arzt durchstellt. Ich erkläre dem Arzt die Problematik. Der besteht aber auf Clarithromycin und sie soll aufgrund einer drohenden Lungenentzündung noch heute mit der Einnahme beginnen. Falls Frau Müller-Meyer-Richner die Nebenwirkung bekommt, solle sie beim Hausarzt vorstellig werden….
Ich versuche zum 3ten mal den Hausarzt anzurufen, da läuft aber nur der Anrufbeantworter. „Liebe Patienten, Sie rufen außerhalb unserer Sprechzeiten an….“
Etwas unzufrieden gehe ich zu Frau Müller-Meyer-Richner zurück.
„Frau Müller-Meyer-Richner, Ich habe mit dem HNO Arzt telefoniert. Sie sollen das Clarithromycin wie verordnet einnehmen. Es ist auch kein Penicillin. Allerdings gibt es ein Problem zwischen dem Atorvastatin und dem Antibiotikum. Wenn Sie Muskelschmerzen kriegen, also so was wie Muskelkater, dann müssen Sie sofort zu Ihrem Hausarzt gehen. Zeigen Sie Ihm bitte beide Packungen.“
Frau Müller-Meyer-Richner nickt “Solang es kein Penicillin ist.“
Ich gehe in der Zwischenzeit an die Schubladen und suche die Medikamente zusammen. Wieder vorne angekommen zeige ich Ihr jede einzelne Packung.
„Hier habe ich das L-Thyroxin125 Henning 100stück, Eine morgens auf nüchternen Magen. Hier ist das Calcimagon D3, welches Sie auch erstmal weiter morgens einnehmen, bis Sie das nächste Mal zu Dr. Hausarzt gehen. Dann habe ich hier Ihre Wassertablette Torasemid AL 10 mg 100stück…“
Sie unterbricht mich. „Ach 10miligramm, die soll ich jetzt teilen und nur noch eine halbe morgens nehmen, sind die denn zu teilen?“
Ich schaue auf die Packung. „Ja, die haben eine Bruchrille. Die sind zum teilen.“
„Der Arzt sagt nämlich, dass wir so der Kasse sparen helfen. Ich brauche dann nur noch alle halbe Jahr eine Packung.“
Ich lege Ihr die nächste Packung hin: Marcuphen v ct 100st Frau Müller-Meyer-Reichner nickt bestätigend. „Da habe ich einen Einnahmeplan, da brauchen Sie nichts zu sagen.“
Das Atorvastatin Hexal wird noch mal misstrauisch beäugt „und das ist wirklich wie mein Sortis?“
„Ja, das ist wie das Sortis, schauen Sie zuhause noch mal auf die Sortis Packung, da steht als Wirkstoff:Atorvastatin drauf.“
Ihr Blick hellt sich auf: “Ach ja, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Das mache ich so.“
Ich erkläre Ihr noch die genaue Einnahme des Antibiotikums. Frau Müller-Meyer-Richner bezahlt und freut sich sehr dass Sie die 140 Euro beim Sortis eingespart hat. Sie verlässt nach 25 Minuten die Apotheke.
Nachtrag: 3 Tage später kommt sie wieder mit einem Rezept über Torasemid 5mg 100 Stück und erklärt auf meine Nachfrage hin: „Die Tabletten waren so klein, die konnte ich gar nicht durchbrechen und wenn ich es mit dem Messer versucht haben zu teilen, so waren die Bruchstücke unterschiedlich groß. Der Doktor hat mir dann doch lieber wieder die 5 mg verschrieben.“
Das Fazit bzw den Irrsinn im Deutschen Apothekenalltag dürfen die geneigten Leser ziehen.