Immer häufiger wird in Bäckereien und Supermärkten mit Soja versetztes Brot verkauft. Dieses wird besonders unter dem Label “gesund” vermarktet.
Zunehmend fällt dazu auf, dass Bio- oder Vollkornbrot Sojaschrot beinhalten, was aber nur in kleiner Schrift unter den Inhaltsstoffen aufgeführt wird.
In meinen Augen gibt es drei große Bedenken zu Sojabrot:
- Soja verschimmelt bei der Herstellung regelmäßig. Sojaprodukte beinhalten daher wiederkehrende Belastungen an Aflatoxin. Isst man nur genügend Soja(-brot) in Ihrem Leben, besteht durchaus ein Risiko für Leberzellkarzinom (HCC).
- Soja ist ein Eiweiß. Nierenkranke Menschen oder Patienten mit Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit) sind durch den Verzehr von Eiweißstoffen in ihrer Gesundheit gefährdet. Die wenigsten Menschen erwarten aber, dass Brot mit Eiweiß versetzt sein könnte, wenn es nicht explizit als Sojabrot beworben wird. Insbesondere die Gruppe der niereninsuffizienten Patienten erhält die Ernährungsempfehlung, sich kohlenhydratreich, also u.a. mit viel Brot, zu ernähren. Verzehrt diese Gruppe von Menschen regelmäßig solches versetztes Brot, kann sie das sojabedingt sogar schlimmstenfalls dialysepflichtig machen.
- Nicht zuletzt ist Soja ein ernst zunehmendes Allergen.
Daraus folgt, dass Diabetiker nur in Absprache mit ihrem behandelnden Facharzt zu Sojabrot greifen sollten, für Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion ist es wahrscheinlich fast nie empfehlenswert.
Darüber hinaus sollte man generell den Sinn von sojahaltigem Brot als Bestandteil der täglichen Ernährung hinterfragen. In der Theorie möchten viele Menschen Kohlenhydrate in ihrer Ernährung durch Proteine, z.B. Sojaprotein, ersetzen, um damit die Insulinausschüttung zu reduzieren. Zunächst möchte ich an dieser Stelle auf die negativen Auswirkungen der Atkins-Diät verweisen, wie Sie in einem SpingerMedizin-Artikel geschildert werden:
Bereits eine Reduktion der täglichen Kohlenhydratmenge um 20 g und die gleichzeitige Erhöhung der Proteinzufuhr um 5 g steigert das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis bei Frauen um 5%.
Insbesondere muss man aber die Zusammensetzung vieler Sojabrote berücksichtigen. Ein genauerer Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt meist, dass den Broten häufig Glucose oder Glucose-Fructose-Konzentrate zugesetzt werden. Durch diese schnell verfügbaren Kohlenhydrate, die sich besonders gerne in als “Vollkornbrot” deklarierten Produkten finden, wird eine Insulin-Einsparung oft verhindert.
Sehr informativer Beitrag. Mich hat das Sojabrot und das in Verbindung stehende “gesund” auch nicht überzeugt. Da ist es immer sehr interessant andere Meinungen zu lesen.