„Hier Frau Zorgcooperations“, sagte die Aufnahmeschwester, „dieser Patient ist erst vor 4 Tagen entlassen worden. Geh‘ hin und schau‘ warum er jetzt schon wieder da ist!“
Ich nahm den alten (naja alt, 4 Tage neuen) Entlassbrief und ging hin: „Soooo Herr Friedrich, sie waren ja bis Montag bei uns wegen des Schwindels, was führt sie denn nun zu uns?“ „Also, der Schwindel, der ist immer noch nicht weg UND manchmal flimmert es nun vor meinen Augen!“ „Ähm ok. Und habe sie, wie wir empfohlen haben schon beim Augen- und HNO-Arzt vorbeigeschaut?“ „Nein.“ „Hmhm..“
Ich untersuchte Herrn Friedrich nochmal gründlich, überredete die etwas genervten Neurologen (da waren wir doch schon vor 4 Tagen und haben nichts gefunden!) auch noch einen Blick darauf zu werfen und erklärte Herrn Friedrich schließlich nochmals, man habe beim Aufenthalt letzte Woche ja keine internistische und keine neurologische Schwindelursache gefunden, jetzt auch nicht und er solle sich wirklich beim HNO- und Augenarzt vorstellen.
Dann wollte ich Herrn Friedrich wieder heimschicken.
„Das geht nicht!“ rief Herr Friedrich, der schon mit zwei großen Rollkoffern angereist war.
„Aber wir können ihnen schwindelmäßig nicht weiterhelfen. Ihr Aufenthalt hier wäre sinnlos!“
„Und wie soll ich jetzt heimkommen?!“
„Naja, wie sind sie denn gekommen?“
„Mit dem Rettungsdienst!“ (Echt jetzt?)
„Ok, dann rufen wir ihnen ein Taxi!“
„Aber ich habe gar kein Geld dabei!“
„Wir hätten einen Bankautomaten im Foyer.“
„Auch keine EC-Karte!“
„Das Krankenhaus kann ihnen die Rückfahrt leider nicht zahlen. Sie sind auch sehr fit und laufen ja trotz Schwindel ohne Probleme herum. Da können wir keinen Krankentransport anordnen. Die Taxifahrer können sie auch bis vor ihr Haus fahren und sie holen dort kurz etwas Geld.“
„Ich habe aber keinen Schlüssel!“ (Echt jetzt?)
„Ist denn noch jemand zuhause?“
„Nein! Ich wohne alleine.“
„Und sie haben keinen Schlüssel?! Wie kommen sie denn sonst in ihre Wohnung?“
„Mein Sohn, der hat einen Schlüssel.“
„Ok, können wir sie da vielleicht per Taxi erst zu ihrem Sohn schicken?“
„Weiß ich nicht, ob der da ist.“
„Haben sie denn eine Telefonnummer vom Sohn?“
„Nein.“
AAAAHHHHHAAAAAHHHHHHHHH!!
„Wie heißt der Sohn denn und wo wohnt er?“
„Hans-Jörg Friedrich aus Rigel.“
„Gut, wir schauen mal ob wir ihren Sohn im Telefonbuch finden und anrufen können.“
Der Sohn stand tatsächlich im Telefonbuch, ging ans Telefon und erklärte sich sogar freundlich bereit den Vater abzuholen. Puh.