Kommt ein Kunde in die Apotheke und fragt uns: “Verkaufen Sie auch Quecksilber?”
Pharmama: “Ich habe keines hier, ich bin nicht mal sicher, ob wir das besorgen können. Für was wollen Sie das denn?”
Mann: “Es gibt ja keine Quecksilber-Thermometer mehr, oder?”
Pharmama: “Ja, die haben sie vor ein paar Jahren alle aus dem Verkehr genommen, man kann auch keine mehr bestellen. Wieso?”
Mann: “Ich finde die viel besser als die neue Variante. Was hat die drin? Alkohol?”
Pharmama: “Da gibt es verschiedene, Alkohol oder auch Galinstan, auch ein Metall … und dann die digitalen …”
Mann: “Jedenfalls: ich dachte, ich könnte einfach selber einen machen.”
…
Das ist nicht so einfach. Mal abgesehen, dass Quecksilber halt auch *etwas* giftig ist – auch wenn das Problem vor allem das Einatmen ist – dürfte es nicht ganz so einfach sein, das zu beschaffen. Dabei hat es in einem alten Fieberthermometer vielleicht 1g drin. In den modernen Energiesparlampen dürfte das mehr sein und erst noch in Dampfform, aber da kräht irgendwie kein Hahn danach. Oder viel zu wenig.
Vom aussehen her finde ich Quecksilber toll. Der Name kommt von quick silver – also schnellem, lebendigen Silber und genau so sieht das auch aus. Flüssig, glänzend und wahnsinnig schwer. 7.5ml sind schon fast 100g, also eine Schoggitafel. Im Vergleich dazu wären 7.5ml Wasser nur 7.5g. Der Überraschungseffekt ist ziemlich gut: Wer hat nicht einmal im Physik oder Chemieunterricht eine Flasche in die Hand genommen – und sie fast nicht hochheben können: weil die Armmuskeln auf ein viel niederes Gewicht eingestellt waren?
Man macht übrigens keine Quecksilber Thermometer mehr, weil Quecksilber doch ziemlich giftig ist, wenn es aufgenommen wird. Und die kleinen Kügelchen, die bei einem kaputten Thermometer entstehen, sehen ja auch sehr interessant aus.
Interessant: in den neuen Energiesparlampen hat es auch ziemlich Quecksilber drin (das wird verdampft) – davon reden nicht viele.
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